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Abschied von Notburga Kaufmann: Trachtlerin und Vorbild der Gemeinde

Am 10. Januar 2025 wurde in Hittenkirchen Abschied von Notburga Kaufmann genommen, einer beliebten Trachtlerin und Vorbild für viele. Ihre bewegende Trauerfeier zeigt das Erbe ihrer Lebensleistung.

Am 10. Januar 2025 nahm die Gemeinde Abschied von Notburga Kaufmann, die im Alter von 92 Jahren nach längerer Krankheit verstarb. Sie lebte auf dem Schneiderhof in Giebing und war bis zu ihrem Tod von ihrer Familie umgeben. Ihre Trauerfeier fand in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Hittenkirchen statt, wo viele Trauernde ihr die letzte Ehre erwiesen. Pfarrer Josef Steindlmüller hielt den Auferstehungsgottesdienst und erinnerte an Kaufmanns bewegte Kindheit in Niederthann bei Nußdorf.

Notburga Kaufmann war das zweite von sieben Kindern und musste eine schwierige Kriegszeit durchleben. 1957 lernte sie ihren späteren Ehemann Christian Kaufmann während der Landwirtschaftsschule Rosenheim kennen, die sie 1960 heiratete. Das Paar hatte zusammen drei Kinder und sieben Enkelkinder. Sie war bekannt für ihre Rolle als liebevolle Mutter und Großmutter sowie als offene Gastgeberin für Urlaubsgäste. Zudem war sie für ihre Fähigkeiten in der Sterbebegleitung und ihre Leidenschaft für das Brotbacken, Kochen und Rosenzüchten bekannt.

Ein Vorbild in der Trachtenbewegung

Notburga Kaufmann war nicht nur als Mutter geschätzt, sondern auch als aktives Mitglied in ihrer Gemeinde. Sie trat 1968 dem Hittenkirchener Trachtenverein bei und wurde 2018 zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Ihr Engagement für die Brauchtumspflege wurde von Florian Wörndl, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, gewürdigt. Er hob hervor, dass sie über fünf Jahrzehnte hinweg die Traditionen und Werte des Vereins lebte und pflegte.

Die musikalische Gestaltung der Trauerfeier übernahmen Organist Rudolf von Loeben, Sängerin Johanna Wörndl und die Fritz-Musi aus Hittenkirchen. Die große Beteiligung an der Trauerfeier spiegelt Kaufmanns hohe Beliebtheit und Wertschätzung in der Gemeinschaft wider. Auch ihr Ehemann Christian Kaufmann wurde 2023, kurz vor ihrem Tod, im Alter von 86 Jahren beigesetzt. Die gewaltige Anteilnahme bei beiden Trauerfeiern zeugt von ihrem eindrucksvollen Lebenswerk.

Die Tradition der Trachten in Bayern

Die Trachtenbewegung in Bayern, in der Kaufmann aktiv war, hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Während dieser Zeit wohnte die ländlich-bäuerliche Bevölkerung in einem Spannungsfeld zwischen traditioneller Kleidungskultur und internationaler Mode. Trachtenvereine wurden gegründet, um die lokale Identität zu bewahren und die bayerische Lebensart zu fördern. Die Aktivitäten von Notburga Kaufmann und anderen engagierten Menschen sind Teil dieser traditionsreichen Bewegung, die auch heute noch lebendig ist. So sind Trachten nicht nur ein Kleidungsstück, sondern auch ein Zeichen der Zugehörigkeit und des kulturellen Erbes.

Notburga Kaufmann bleibt als ein leuchtendes Beispiel für die Werte der Gemeinschaft und des kulturellen Erbes in Erinnerung. Ihre Hingabe an Familie, Trachten und Brauchtum wird in Hittenkirchen und darüber hinaus fortbestehen.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.ovb-online.de
Referenz 3
www.historisches-lexikon-bayerns.de
Quellen gesamt
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