
Die Debatte um die Aufstiegsregelungen in den deutschen Regionalligen nimmt Fahrt auf. Am 12. Februar 2025 berieten 17 von 18 Klubs der Regionalliga Nordost über die Notwendigkeit von Reformen, um eine gerechtere Regelung für den Aufstieg in höhere Ligen zu gewährleisten. Diese Initiative steht unter dem Motto „Aufstiegsreform 2025 – #meistermüssenaufsteigen#“, was den Wunsch der Klubs widerspiegelt, dass ihre Meister auch tatsächlich in die 3. Liga aufsteigen können. Lediglich der Verein Viktoria Berlin enthielt sich der Stimme und unterstützte die Initiative nicht, wie remszeitung.de berichtet.
Die aktuelle Regelung, die seit 2017 in Kraft ist und 2019 modifiziert wurde, sieht vor, dass Meister der Verbände Südwest und West direkt aufsteigen können, während andere Verbände nur einen Direktaufsteiger haben und die restlichen Meister in die Relegation müssen. Diese Ungleichheit wurde von mehreren Klubvertretern im Rahmen einer Podiumsdiskussion scharf kritisiert. kicker.de hebt hervor, dass die vorhandene Regelung als strukturelle Benachteiligung empfunden wird, besonders für die Traditionsvereine der Regionalliga Nordost.
Vorschläge für eine Reform
Um den Anliegen der Regionalligisten Nachdruck zu verleihen, sollen die Vorschläge beim DFB-Bundestag im kommenden September präsentiert werden. Der Präsident des FC Carl Zeiss Jena, Ralph Grillitsch, betont, dass sich die Vereine nicht ernst genommen fühlen, während der Geschäftsführer des FC Rot-Weiß Erfurt, Franz Gerber, auf die breite Zustimmung unter den Fans hinweist.
- Reduzierung der Regionalligen: Eine der Hauptideen umfasst die Reduzierung der derzeit fünf Regionalliga-Staffeln auf vier, mit jeweils 20 Teams pro Liga. Hierbei würde jeder Meister der jeweiligen Staffel direkt aufsteigen.
- Playoff-Runde: Des Weiteren wird eine Playoff-Runde angeregt, bei der die Meister der fünf Regionalligen gegeneinander antreten und die vier besten aufsteigen.
- Aufstockung der Dritten Liga: Schließlich soll die 3. Liga auf 22 Vereine aufgestockt werden, mit weiterhin vier Absteigern. Zudem wird eine U23-Liga für die Zweitvertretungen der Profiklubs vorgeschlagen, um die Entwicklung junger Talente voranzutreiben.
Die Regionalliga Nordost gilt als wichtiges Sammelbecken ostdeutscher Traditionsvereine. Daher gibt es großes gesellschaftliches und sportliches Interesse an den anstehenden Reformen, das durch die hohen Zuschauerzahlen und TV-Quoten unterstützt wird. André Beuchold, Vorstand des FSV Zwickau, führte diese Argumente an und wies auf die Bedeutung der Liga hin. zeit.de dokumentiert die umfassende Unterstützung dieser Maßnahmen unter den Vereinen.
Insgesamt sind die Klubs bereit, notwendige Kompromisse einzugehen, um eine Einbindung von Vereinen aus Nordbayern oder Mecklenburg-Vorpommern zu ermöglichen. Auch Gespräche mit den Regionalligisten aus Bayern und Nord zeigen ein Interesse an Reformen. kicker.de berichtet, dass eine komplette Auflösung des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) zwar diskutiert wird, jedoch als unrealistisch betrachtet wird.