
Am 6. Februar 2025 unterzeichnet US-Präsident Donald Trump eine umstrittene Verordnung, die männlichen Transgender-Personen den Zugang zum Frauensport verbietet. Diese Entscheidung wird von Trump als ein Schritt dargestellt, um sicherzustellen, dass der Frauensport ausschließlich Frauen gehört. Die Verordnung sieht strenge Sanktionen gegen Institutionen vor, die diese Vorschriften nicht einhalten. Zudem wird die Teilnahme von Transgender-Athleten an internationalen Wettbewerben, einschließlich der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles, untersagt. Trump betont, dass seine Regierung nicht zulassen werde, dass männliche Athleten im Frauensport dominieren.
Die Verordnung geht Hand in Hand mit einem Rückzug von Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) in öffentlichen Einrichtungen. Insbesondere wird der Heimatschutzminister angewiesen, Visumanträge von Männern abzulehnen, die sich als weibliche Sportler ausgeben. Der Hintergrund dieser Maßnahmen sind Skandale der letzten Jahre, bei denen männliche Athleten, die sich als weiblich bezeichneten, im Frauensport erfolgreich waren. Vor diesem Hintergrund haben bereits zwei umstrittene Gender-Wettkämpfer das Finale im Frauenboxen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris erreicht.
Konsequenzen für Transgender-Athleten
Die Auswirkungen dieser neuen Richtlinien auf Transgender-Athleten sind enorm. Laurel Hubbard war die erste trans Gewichtheberin, die sich für die Olympischen Sommerspiele 2021 qualifizierte. Jedoch könnte sie aufgrund der verschärften Teilnahmebedingungen im Rahmen der aktuellen Verordnung nicht mehr an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilnehmen. Damit reiht sie sich in die Liste anderer bedeutender Athleten ein, die ebenfalls von den neuen Vorschriften betroffen sind, wie Halba Diouf, eine französische Sprinterin, und Lia Thomas, eine US-amerikanische Profischwimmerin.
Die Teilnahmebedingungen für Transgender-Sportlerinnen wurden in vielen Disziplinen verschärft. Diese Entwicklung ist nicht neu und wirft die Frage nach sportlicher Fairness und Diversität auf. Seit 20 Jahren erlaubt das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Teilnahme von trans Personen an den Olympischen Spielen, jedoch müssen sich Sportverbände an die Regeln halten, die das IOC aufgestellt hat. Ab 2015 wurde gefordert, dass die Transition von Trans-Athletinnen mindestens vier Jahre zurückliegen sollte, während der Testosterongehalt im Blut unter einem bestimmten Wert liegen muss.
Neue Regelungen und Unsicherheiten
Im Jahr 2021 hob das IOC diese Regelungen jedoch auf und erließ stattdessen eine Rahmenrichtlinie, die den Sportverbänden die Entscheidung überlässt. Der internationale Schwimmverband World Aquatics entschied 2022, dass nur trans Frauen teilnehmen dürfen, die ihre Transition vor der Pubertät abgeschlossen haben und deren Testosteronwert unter 2,5 Nanomol pro Liter Blut liegt. Dies führt dazu, dass Hubbard, die ihre Transition erst in ihren 30ern vollzogen hat, nach den neuen Regeln nicht für Olympia qualifiziert werden kann.
Ähnlich sieht es der internationale Leichtathletikverband World Athletics, der ebenfalls festlegte, dass nur Trans Frauen, die vor der Pubertät transitioned sind, an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Die ständigen Regeländerungen verursachen Unsicherheit und ein Gefühl des Ausschlusses unter den betroffenen Athleten. Darüber hinaus wird im Rahmen der Diskussionen auch der Umgang mit intersexuellen Personen thematisiert, und es besteht die Notwendigkeit, alternative Konzepte wie offene Kategorien zu entwickeln.
Der politische Kontext dieser Entwicklungen ist vielschichtig. Die Entscheidungsträger müssen sich nicht nur mit Fragen der Fairness beschäftigen, sondern auch mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Diversität und die Rechte von Transgender-Personen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Debatte in den nächsten Monaten weiter entwickeln wird, insbesondere mit Blick auf die kommenden Olympischen Spiele.
Für weitere Informationen können Sie den detaillierten Bericht des Bundestages einsehen.
Mehr zu der Thematik schreiben taz und Unser Mitteleuropa.