
Die geopolitischen Spannungen rund um den Panamakanal nehmen zu. Die US-Regierung hat Pläne zur Verstärkung ihrer Militärpräsenz in Panama angestoßen. Präsident Donald Trump äußerte in diesem Zusammenhang den Wunsch, den Kanal „zurückzuholen“, um den wachsenden Einfluss Chinas in der Region zu adressieren. Diese Äußerungen wurden während eines Treffens mit US-Außenminister Marco Rubio öffentlich, bei dem die Besorgnis über den Einfluss Chinas auf die strategische Wasserstraße zur Sprache kam. Trump stellte klar, dass eine militärische Intervention in Panama denkbar sei, was allerdings von der Bereitschaft Panamas zur Zusammenarbeit abhängt, wie t-online.de berichtet.
Aktuell entwickelt das Southern Command der US-Streitkräfte verschiedene Szenarien, um eine mögliche Rückkehr der US-Truppen zur Sicherung des Kanals zu prüfen. Diese Szenarien reichen von einer engeren Kooperation mit dem panamaischen Militär bis hin zu gewaltsamen Optionen, die jedoch als unwahrscheinlich gelten. Der Admiral Alvin Holsey hat bereits erste Entwürfe für diese Strategien an Verteidigungsminister Pete Hegseth übermittelt, welcher im nächsten Monat Panama besuchen möchte.
Wachsende Besorgnis über Chinas Einfluss
Die Kritiken an Chinas Rolle in der Region sind nicht neu. Nach Angaben der US-Administration könnte China im Falle eines Konflikts den Zugang zu dem strategisch wichtigen Kanal für US-Schiffe blockieren. China wird für dieses Potenzial in der internationalen Öffentlichkeit stark kritisiert, was jedoch von chinesischer Seite zurückgewiesen wird. Laut Chinas Außenministerium würden die USA Druck und Zwang ausüben, sodass Chinas Einfluss auf den Kanal als übertrieben dargestellt wird, wie br.de berichtet.
Panamas Präsident José Raúl Mulino hat kürzlich bekannt gegeben, dass Panama das chinesische Projekt „Neue Seidenstraße“ nicht fortsetzen wird. Diese Entscheidung wird als Antwort auf die zunehmenden Drohungen der US-Administration gewertet, die Panama aufgefordert hat, Änderungen beim Betrieb des Panamakanals vorzunehmen. Rubio nannte den aktuellen Status des Kanals „unannehmbar“ und argumentierte, dass dies einen Verstoß gegen den Übergabevertrag darstelle, der Panama im Jahre 1999 die Kontrolle über den Kanal übertrug.
Übereinkommen und aktuelle Entwicklungen
Die militärische und wirtschaftliche Präsenz der USA im Panama-Kanal ist ein sensibles Thema. Rund 200 US-Soldaten, darunter Spezialeinheiten, sind derzeit in Panama stationiert. Diese Truppen könnten in Zukunft verstärkt werden, um die Sicherheit des Kanals im Krisenfall zu gewährleisten. Zudem hat die panamaische Regierung angekündigt, dass US-Regierungsschiffe künftig keine Durchfahrtgebühren mehr zahlen müssen. Diese Regelung, die durch das US-Außenministerium bekannt gegeben wurde, könnte für die USA erhebliche finanzielle Einsparungen zur Folge haben, wie investmentweek.com beschreibt.
Die Spannungen zwischen den USA, Panama und China bleiben hoch, obwohl beide Seiten eine direkte Einflussnahme auf den Kanal verneinen. Trump hat den US-amerikanischen Einfluss in Panama als unzureichend kritisiert und betont, dass die USA eine sichtbare militärische Präsenz in der Kanalzone benötigen. Eine Überprüfung der Hafenbetriebe wurde angedeutet, während eine langfristige Strategie, die möglicherweise den Bau neuer Häfen oder die Übernahme der Schleusenverwaltung durch das US Army Corps of Engineers umfasst, in der Diskussion steht.