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Trump droht mit Zöllen: Handelspanik in Europa und den USA!

US-Präsident Trump kündigt drastische Zollmaßnahmen gegen China an und warnt vor steigender Inflation. Die EU plant Gegenmaßnahmen, während Ökonomen alarmiert auf die weltwirtschaftlichen Folgen blicken.

Am 8. April 2025 hat US-Präsident Donald Trump China mit zusätzlichen Zöllen von 50 Prozent gedroht. Trump gibt der Regierung in Peking bis Dienstag Zeit, die bereits eingeführten Gegenzölle von 34 Prozent zurückzunehmen. Sollte China dieser Aufforderung nicht nachkommen, treten die neuen Zölle am Mittwoch in Kraft. Trump bezeichnet China als den „größten Übeltäter“ und kritisiert dessen Vergeltungszölle heftig. Diese aggressive Zollpolitik hat weltweit zu Verunsicherung geführt und die Finanzmärkte unter Druck gesetzt. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, warnt vor steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum in den USA.

Inmitten dieser angespannten Lage bemüht sich die Europäische Union um eine Deeskalation des Konflikts. Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten, ein Vorschlag, der bereits vor Trumps Drohungen unterbreitet wurde. Die erneute Aufforderung wurde am vergangenen Freitag bekräftigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat betont, dass die Themen Freihandel und Automobilindustrie bereits mehrfach diskutiert wurden, jedoch ohne aufschlussreiche Antworten aus Washington.

EUs Strategie im Zollkonflikt

Die EU-Staaten planen, im aktuellen Zollkonflikt eine Drohkulisse aufzubauen, während gleichzeitig der Dialog weiterhin gesucht wird. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic stellt klar, dass Plan A die Verhandlungen sind, während Plan B in einer entschlossenen Reaktion besteht. Im Februar hatte Sefcovic den USA einen Freihandelsdeal für Industriegüter vorgeschlagen. Allerdings merkt er an, dass schnelle Fortschritte bislang ausgeblieben sind und die Gespräche sich noch in einem frühen Stadium befinden. Die USA betrachten Zölle weiterhin als ein Mittel zur Korrektur von Handelsungleichgewichten.

Zusätzlich stehen bereits Vergeltungsmaßnahmen der EU für die geplanten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in den Startlöchern. Zum vorgesehenen Zeitpunkt sollen Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter wieder in Kraft treten. Vorbereitungen für breitere Gegenmaßnahmen auf die erhöhten US-Zölle sind ebenfalls im Gange. Sefcovic warnt allerdings, dass nicht unbegrenzt auf greifbare Fortschritte gewartet werden kann.

Gefahren einer Handelseskalation

Ökonomen weltweit zeigen sich besorgt über Trumps Zollpolitik und warnen vor den möglichen fiskalischen Folgen, die an die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre erinnern. Roberto Azevdo, der ehemalige Generaldirektor der Welthandelsorganisation, hat auf die Gefahren hingewiesen, die ein ähnliches Vorgehen wie das Smoot-Hawley-Zollgesetz von damals mit sich bringen könnte. Diese Maßnahme führte seinerzeit zu einem stark reduzierten globalen Handel und zum Rückgang von Exporten und Importen.

Die Warnungen von Ökonomen wie Carsten Brzeski von der ING Bank sind deutlich: Er sieht Parallelen zur damaligen Zeit, insbesondere hinsichtlich des zunehmenden Protektionismus. Während Jörg Krämer von der Commerzbank die heutige Situation als anders ansieht und den Rahmen der Zentralbanken betont, die heute flexibler agieren können, bleibt die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung bestehen. Die höheren Produktionskosten in den USA, die durch die Zölle entstehen, könnten letztlich zu höheren Preisen für amerikanische Konsumenten führen und die gesamte Weltwirtschaft belasten.

Ken Rogoff, der ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, äußert sich ratlos über die zukünftige Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen. Die aktuelle Lage bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten entscheidend für die weitere wirtschaftliche Stabilität sowohl in den USA als auch weltweit sein.

Für weitere Informationen lesen Sie die Artikel von Tagesschau, Tagesspiegel und Tagesschau.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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