
Die Proteste im Gazastreifen gegen die Hamas und den anhaltenden Krieg mit Israel intensifizieren sich. Hunderte bis tausende Palästinenser versammeln sich in verschiedenen Städten, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Slogans wie „Hamas raus“ und „Hamas sind Terroristen“ sind überall zu hören. Diese Art von Widerstand ist in der Vergangenheit selten gewesen, da die Hamas hart gegen interne Gegner vorgeht. Die Situation hat sich jedoch zugespitzt, seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, der rund 1.200 Menschen in Israel das Leben kostete und eine umfassende militärische Reaktion Israels auslöste, die zu einem erheblichen Verlust an Menschenleben im Gazastreifen führte.
Laut den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen hat der Krieg über 50.100 Todesopfer gefordert, darunter ein Drittel Kinder und Jugendliche. Dieser alarmierende Verlust hat die Lebensbedingungen im Gazastreifen weiter verschlechtert. Während die zivile Bevölkerung unter katastrophalen Umständen leidet, werfen die Demonstrierenden den Hamas-Führern im Exil vor, sich nicht um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu kümmern, während sie selbst in Luxus leben.
Waffenruhe und internationale Bemühungen
Vor dem Hintergrund des eskalierenden Konflikts bemühen sich die USA, einen neuen Anlauf für eine Feuerpause zu initiieren. Ein Vorschlag liegt der Hamas vor, der in Abstimmung mit Katar formuliert wurde. Dieser beinhaltet, dass Präsident Donald Trump sich für eine mehrtägige Feuerpause und die Wiederaufnahme von Verhandlungen über ein umfassenderes Abkommen ausspricht. Ein zentraler Punkt des Vorschlags ist die Freilassung eines israelisch-amerikanischen Doppelstaatlers als Gegenleistung, was jedoch unklar bleibt, ob die Hamas dem zustimmen wird. Gleichzeitig üben die USA Druck auf Ägypten und Katar aus, um die Hamas zur Freigabe weiterer Geiseln zu bewegen.
Ägypten hat seinerseits einen Vorschlag unterbreitet, der eine Regelung vorsieht, wonach die Hamas alle fünf bis sieben Tage fünf Geiseln freilässt. Während diese Verhandlungen im Gange sind, weitet sich der Konflikt weiter aus. Israels Verteidigungsminister, Israel Katz, hat die Menschen im Gazastreifen aufgefordert, die Hamas zum Abzug zu bewegen, und kündigte an, offensivere Militäroperationen einzuleiten.
Interne Konflikte und die politische Landsituation
In Israel selbst kommen die Proteste nicht nur aus dem Gazastreifen. In Städten wie Tel Aviv demonstrieren Menschen gegen die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu. Der kürzliche Beschluss des Parlaments zur Ernennung von Richtern wird von vielen als Bedrohung der Demokratie angesehen. Auch hier gibt es Stimmen, die ein Ende des Konflikts und ein Abkommen mit der Hamas fordern, um die noch 24 entführten Israelis freizulassen und das Leid zu verringern.
Die Proteste sind ein Zeichen des wachsenden Frustration in der Bevölkerung. Experten betonen, dass die Zivilbevölkerung müde vom Krieg ist und die Hoffnung auf Frieden nach dem Scheitern der Waffenruhe schwindet. Die ungewisse Zukunft der Hamas und deren Fähigkeit, die Kontrolle über die Bevölkerung aufrechtzuerhalten, bleibt ebenfalls ein bedeutendes Thema. Der Nahost-Experte Sascha Bruchmann hebt hervor, dass es zunehmend Proteste gegen die Hamas gibt, was die Dynamik im Gazastreifen und die politische Landschaft isch verändern könnte. Der Kampf der Zivilbevölkerung um ein besseres Leben steht nun immer mehr im Fokus, während die Gewalt weitergeht.