
Am 24.03.2025 wurde ein israelischer Luftangriff auf das Nasser Hospital in Khan Younis, im Süden des Gazastreifens, durchgeführt. Bei diesem Angriff kamen mindestens zwei Personen ums Leben: Ismail Barhoum, ein hochrangiger Hamas-Beamter, und ein 16-jähriger Junge. Der Angriff ereignete sich am späten Sonntagabend und wird von Hamas als Verstoß gegen internationales Recht verurteilt, was von der Organisation als „Verbrechen“ bezeichnet wird. Die israelischen Streitkräfte erklärten, dass der Angriff auf Barhoum gezielt war und bekräftigten, dass präzise Munition verwendet wurde, um die zivilen Opferzahlen zu minimieren.
Hamas beschuldigt Israel, zivile Infrastruktur für militärische Operationen zu missbrauchen. Barhoum, der Leiter der finanziellen Angelegenheiten von Hamas, wurde im Krankenhaus behandelt, nachdem er zuvor bei einem anderen Luftangriff verwundet worden war. Zudem wurde bei dem Luftangriff eine zentrale Abteilung des Krankenhauses verwüstet, was zu weiteren Verletzten führte, darunter auch medizinisches Personal. In den letzten 24 Stunden starben bei den Kämpfen in Khan Younis und Rafah mindestens 30 Menschen.
Wachsende Opferzahlen und internationale Reaktionen
Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza hat die Gesamtzahl der Todesopfer seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 50.000 überschritten, während mehr als 113.000 Personen Verletzungen erlitten haben. Diese Zahlen werden von vielen Experten als Unterzählt betrachtet, da die medizinische Infrastruktur im Gazastreifen durch anhaltende Angriffe stark überlastet ist und die Versorgung mit dringend benötigten medizinischen Gütern fehlt. Ärzte berichten von katastrophalen Zuständen in den Krankenhäusern.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte, dass Barhoum das Ziel des Angriffs war. Er wies darauf hin, dass das Militär umfangreiche Informationen gesammelt hatte, bevor die „präzisen Munitionsangriffe“ in die Tat umgesetzt wurden. Dies geschah im Kontext eines umfassenderen militärischen Angriffs, bei dem Israel seit der Wiederaufnahme seiner Offensiven mehr als 600 Menschen getötet hat, einschließlich zahlreicher Mitglieder des Hamas-Politbüros.
Politische Unruhen und Geopolitische Spannungen
Die Situation in Israel und Palästina bleibt angespannt. Die israelische Regierung reagiert auf die anhaltenden Angriffe von Hamas und hat verlautbart, dass die Organisation für den Ausbruch der Gewalt verantwortlich sei, insbesondere wegen der Ablehnung eines von den USA geförderten Friedensplans. Parallel zu den militärischen Aktionen kam es in Israel zu massiven Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, die von der Bevölkerung als repressive Maßnahmen wahrgenommen werden.NZZ berichtet, dass über 100.000 Menschen gegen die politischen Entscheidungen der Regierung auf die Straße gegangen sind.
International gibt es Forderungen nach einer sofortigen Rückkehr zur Waffenruhe, während der Konflikt weiterhin eine hohe Anzahl an zivilen Opfern fordert. Der Druck auf die israelische Regierung wächst, auch mit Blick auf die humanitäre Situation in Gaza, wo weitere Angriffe gemeldet werden und die Gefahren für das zivile Leben zunehmen.