BühneGazaRegierung

Geiseln im Gazastreifen: Waffenruhe bringt Hoffnung und neue Abkommen

Am 1. Februar 2025 gab es einen bedeutenden Fortschritt im Gaza-Konflikt: Eine Waffenruhe ermöglicht die Freilassung weiterer Geiseln von Hamas, während Israel palästinensische Häftlinge entlässt.

Am 1. Februar 2025 haben Israel und die Hamas einen wichtigen Schritt in Richtung Frieden und humanitärer Hilfe unternommen. Eine Waffenruhe-Vereinbarung, die am 19. Januar in Kraft trat, ermöglicht die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Diese Vereinbarung, die in drei Phasen gegliedert ist, hat schon erste Erfolge gezeigt, da Ofer Kalderon (54) und Jarden Bibas (35) heute in Chan Junis im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben wurden. Neben diesen beiden Geiseln wird auch Keith Siegel (65) noch am heutigen Tag in der Stadt Gaza freigelassen. In einem entscheidenden Gegenzug sollen 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter neun, die lebenslange Freiheitsstrafen verbüßen.

Die Übergabe der Geiseln verlief im Gegensatz zu vorherigen chaotischen Szenen geordnet. Kalderon und Bibas wurden auf einer Bühne gezeigt, wo sie den Anwesenden zuwinkten. Die Freigelassenen sollen zunächst in ein Militärlager in Israel gebracht werden, um dort ihre Familien zu treffen, bevor sie in Krankenhäuser verlegt werden. Bei der Entführung der Familie Bibas, zu der auch zwei kleine Jungen gehörten, hatten sich weltweit Entsetzen und Trauer breitgemacht. Während Israel die Tötung der Frau und Kinder der Familie Bibas durch israelische Bombardements nicht bestätigte, sagte Hamas, dass sie im Konflikt ums Leben gekommen seien.

Details zur Waffenruhe

Im Rahmen der Waffenruhe hat die israelische Regierung menschliche und militärische Maßnahmen beschlossen. So soll der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet werden, wodurch humanitäre Hilfe für die Palästinenser aufgestockt werden kann. Zudem wird sich das israelische Militär schrittweise aus den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens zurückziehen. Trotz Widerstand von einigen rechtsextremen Politikern wird eine Mehrheit für das Abkommen innerhalb der israelischen Regierung erwartet, wie ZDF berichtet.

Die Vereinbarung sieht vor, dass in der ersten Phase 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Nach Angaben der israelischen Armee sind derzeit noch 79 Geiseln im Gazastreifen in Gewahrsam, von denen 35 laut israelischen Informationen tot sein sollen. Während die Hamas angibt, dass acht der 33 bereits freigelassenen Geiseln tot sind, ist deren Identität unklar. Das Abkommen soll den Wiederaufbau im Gazastreifen ermöglichen, der in der dritten Phase beginnen soll und eine voraussichtliche Dauer von drei bis fünf Jahren haben könnte.

Fortschritte und Perspektiven

Die erfolgreiche Fortsetzung der Geiselübertragungen und die Ausweitung humanitärer Hilfe sind sowohl für Israel als auch für die Palästinenser von großer Bedeutung. Am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr MEZ soll die Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft treten. Die ersten Geiseln werden dann ab Sonntagabend freigelassen, darunter auch drei israelische Frauen, die beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Insgesamt wurden dabei etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln genommen, viele von ihnen lebten bisher in einem Zustand der Ungewissheit.

Die Verhandlungen über die zweite Phase der Vereinbarung, die die Freilassung der verbleibenden lebenden Geiseln umfasst, sollen 16 Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe beginnen. Trotz der Herausforderungen, die durch unterschiedliche Meinungen innerhalb der israelischen Regierung und der Hamas entstehen könnten, betonen internationale Akteure wie die USA, Katar und Ägypten die Dringlichkeit, die humanitäre Hilfe und die Rückkehr der Geiseln zu koordinieren. Biden hat die Bedeutung der Einigung hervorgehoben und die international vermittelte Zusammenarbeit lobend erwähnt.

In der komplexen und emotional aufgeladenen Situation im Nahen Osten ist die Hoffnung auf Frieden und Sicherheit in dieser Region ein zentrales Anliegen, das sowohl Israels als auch palästinensische Familien dringend hoffen lassen möge. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden entscheidend sein, um das Vertrauen zwischen den Konfliktparteien wiederherzustellen und einen Weg zu stabilerem Frieden zu finden.

Angesichts der weiterhin angespannten Lage bleiben viele Fragen offen. Doch die jüngsten Änderungen könnten immerhin ein Zeichen für eine mögliche Verbesserung der humanitären Situation und der Beziehungen zwischen den betroffenen Parteien darstellen.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 5Social: 93Foren: 63