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Gabun wählt neuen Präsidenten: Nguema triumphiert mit 90,35%!

General Brice Oligui Nguema wurde zum Präsidenten Gabuns gewählt, nachdem er 2023 einen unblutigen Putsch anführte. Mit über 90% der Stimmen hofft er auf einen Neuanfang in einem von Armut geprägten Land.

General Brice Oligui Nguema wurde zum Sieger der ersten Präsidentenwahl in Gabun seit dem Putsch von 2023 erklärt. Er erhielt beeindruckende 90,35 Prozent der Stimmen und setzte sich gegen sieben andere Kandidaten durch. Laut Angaben des Innenministers Hermann Immongault betrug die Wahlbeteiligung gut 70 Prozent der rund 920.000 registrierten Wahlberechtigten. Die Wahl fand in einem wald- und ölreichen Land am Äquator statt, das in den letzten Jahren mit schwerwiegenden politischen und sozialen Herausforderungen konfrontiert war. Nationale und internationale Beobachter berichteten von einer weitgehend friedlichen Abstimmung.

Die Regierung der Bongo-Familie hatte Gabun seit 1967 regiert, wurde jedoch wegen massiver Korruption und Misswirtschaft stark kritisiert. Trotz des Reichtums durch Erdöl und Gas leben viele der rund 2,5 Millionen Gabuner in Armut. Nguema, der vor mehr als eineinhalb Jahren einen unblutigen Staatsstreich gegen seinen Cousin, den damaligen Präsidenten Ali Bongo Ondimba, anführte, wird von vielen als Hoffnungsträger angesehen. Der Putsch wurde weitgehend als Befreiung von einer Kleptokratie gefeiert.

Ein neuer Anfang?

Die Wahl entglitt am 13. April 2025 sowohl eher aus einer kritischen als auch aus optimistischen Perspektive. Nguema, der als klarer Favorit galt, trat gegen seinen Hauptkonkurrenten, den ehemaligen Regierungschef Alain-Claude Bilie By Nze, an, der nur rund drei Prozent der Stimmen erhielt. Während Nguema den Wahlkampf dominierte und seine Kontrahenten kaum sichtbar waren, hoffte die Bevölkerung auf einen Neuanfang. Immerhin fordert ein Drittel der Bevölkerung trotz des Ressourcenreichtums des Landes einen Wechsel.

Nach dem Putsch von August 2023, der von den Militärs als befreiend dargestellt wurde, war die Lage in Gabun angespannt. Der damalige Präsident Ali Bongo wurde unter Hausarrest gestellt und die Putschisten verkündeten die Machtübernahme. Der Militärputsch wurde von der Bevölkerung teils mit jubelnden Feiern in der Hauptstadt Libreville begleitet, während die internationale Gemeinschaft, einschließlich Frankreich, diesen Schritt verurteilte. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich Nguemas Herrschaft entwickeln wird.

Herausforderungen für Nguema

Die neue Verfassung sieht eine Amtszeit von sieben Jahren für den Präsidenten vor, die einmal verlängert werden kann. In der Vergangenheit wurden in Afrika seit 2020 insgesamt neun verfassungswidrige Machtübernahmen durch das Militär verzeichnet, vor allem in ehemaligen französischen Kolonien in West- und Zentralafrika. Gegner werfen Nguema vor, versuchen zu wollen, sich an der Macht zu halten, was die internationale Gemeinschaft sowie die Jugend des Landes beunruhigt. Fast 40 Prozent der jungen Leute in Gabun sind arbeitslos, und die damit verbundenen Herausforderungen werden von Nguema wohl eindringlich angegangen werden müssen.

Die Wahlen stellen nicht nur einen Wendepunkt in der Geschichte Gabuns dar, sondern öffnen auch eine Diskussion über die Zukunft des Landes, das sich inmitten politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen befindet. Der Weg, den General Nguema einschlagen wird, wird entscheidend sein für das Schicksal der Nation und ihrer Bürger.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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