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Blutiger Bruch der Waffenruhe: 30 Tote nach israelischen Angriffen in Gaza

Am 16. Januar 2025 führen israelische Angriffe auf Gaza zu zahlreichen Toten, kurz nach der Ankündigung eines Ceasefire-Deals zwischen Israel und Hamas. Die humanitäre Lage bleibt kritisch.

Am 16. Januar 2025 hat ein israelischer Luftangriff auf ein Wohnhaus in Gaza-Stadt das Leben von 18 Menschen gefordert. Diese Attacke ist Teil einer besorgniserregenden Welle von Gewalt, die seit der Ankündigung eines Ceasefire-Deals zwischen Israel und Hamas verfolgt wird. Laut Berichten der Al Jazeera sind in den letzten Tagen bereits mindestens 82 Palästinenser, darunter 30 in Gaza-Stadt, von israelischen Streitkräften getötet worden. Der Angriff auf das Haus ereignete sich in der Nähe des Engineers Union Building und führt zu weiteren Besorgnissen über die Sicherheit der Zivilbevölkerung.

Die palästinensische Zivilschutzbehörde berichtete zudem, dass zwölf Leichen aus dem Stadtteil Sheikh Radwan geborgen wurden. Neben den Opfern des Luftangriffs in Gaza-Stadt gab es auch fünf weitere Tote bei einem israelischen Drohnenangriff in der Karaj-Gegend des Bureij-Camps. Diese Angriffe erfolgten nur kurze Zeit nach der bekanntgegebenen Einigung zu einem Waffenstillstand, der formal am Sonntag in Kraft treten soll. Trotz der vorangegangenen Feierlichkeiten unter den Palästinensern über den Ceasefire-Deal liegt nun eine spürbare Angst vor weiteren Angriffen über dem Gebiet.

Der Waffensstillstand und seine Herausforderungen

Der Ceasefire-Deal, der nach 15 Monaten kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Israel und Hamas vereinbart wurde, sieht einen Austausch von Geiseln vor. Dieser Vereinbarung zufolge sollen die von Hamas gefangenen israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene eingetauscht werden, die sich in israelischen Gefängnissen befinden. Berichten zufolge sind über 10.000 Palästinenser in israelischen Haftanstalten; die genaue Zahl der noch in Gefangenschaft gehaltenen Palästinenser aus Gaza bleibt jedoch unklar. Kritische Stimmen befürchten, dass dieser Deal nicht die zugrunde liegenden Probleme des Konfliktes ansprechen wird, wie von AP News hervorgehoben.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat die Vereinbarung noch nicht offiziell als abgeschlossen bestätigt, was zu weiteren Unsicherheiten führt. Zudem sieht die internationale Gemeinschaft die humanitäre Lage in Gaza als kritisch an. Rund 90% der Bevölkerung Gazas, die rund 2,3 Millionen Menschen umfasst, sind aufgrund des Konfliktes vertrieben worden und leben unter äußerst schwierigen Bedingungen.

Der Kontext des Konfliktes

Die Wurzeln dieses Konfliktes sind tief im 20. Jahrhundert verankert, als im Zuge der Gründung des Staates Israel 1948 etwa 700.000 Palästinenser vertrieben wurden – ein Ereignis, das als „Nakba“ bezeichnet wird. Seither haben zahlreiche Kriege, Intifadas und militärische Auseinandersetzungen die Region erschüttert, ohne dass eine langfristige Lösung in Sicht wäre. Am 7. Oktober 2023 überschritt die Gewalt mit einem Angriff von Hamas, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und viele als Geiseln genommen wurden, eine neue Eskalationsstufe. Diese Ereignisse rührten an das kollektive Trauma beide Nationen und führten dazu, dass die israelische Regierung eine völlige Zerschlagung der militärischen Kapazitäten von Hamas zum Ziel erklärte, während viele Palästinenser die stetige Verschärfung der Lebensbedingungen beklagten.

Bis Mai 2024 waren bereits über 46.000 Palästinenser gestorben, wobei viele Zivilisten unter den Opfern waren. Die humanitäre Lage in Gaza hat sich erheblich verschlechtert; große Teile des Gebietes sind unbewohnbar und die Infrastruktur stark beschädigt. Währenddessen bleibt Hamas, trotz hoher Verluste, weiterhin eine dominante Kraft im Gazastreifen.

Mit dem Inkrafttreten des Ceasefires am Sonntag wird die internationale Gemeinschaft aufgefordert, über Lösungen nachzudenken und sich um den Wiederaufbau Gazas zu kümmern, wobei zahlreiche arabische und muslimische Länder ihre Bereitschaft signalisiert haben. Doch dafür sind klare Perspektiven für einen palästinensischen Staat notwendig, was auf Widerstand in der israelischen Regierung stößt, die unter Netanyahu plant, die Kontrolle über Gaza zu bewahren.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
apnews.com
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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