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Bären-Horror im Trentino: Angriffe häufen sich – Abschuss erlaubt!

Im Trentino, Italien, wächst die Bärenpopulation, doch die Angriffe auf Menschen nehmen zu. Die Provinzregierung plant den Abschuss von bis zu acht Bären jährlich. Was sind die Hintergründe?

Im Trentino, Italien, sind die Spannungen zwischen Mensch und Tier nach mehreren Bärenangriffen erneut angestiegen. Die Region hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bärenpopulation zu verzeichnen, die im Rahmen des EU-geförderten Projekts „Life Ursus“ wieder angesiedelt wurde. Diese Bemühungen hatten zum Ziel, die fast ausgestorbenen Braunbären, die seit Ende der 1990er Jahre aus Slowenien angesiedelt wurden, zu rehabilitieren. Gegenwärtig gibt es im Trentino etwa 100 ausgewachsene Bären, was laut Alessandro Brugnoli, dem Direktor des Wildtierdienstes, die Besorgnis der Bevölkerung angeheizt hat.

Die Situation eskalierte im April 2023, als ein 26-jähriger Jogger von der Bärin JJ4, auch bekannt als Gaia, getötet wurde. Dies führte dazu, dass die Provinzregierung unter Präsident Maurizio Fugatti den Abschuss von bis zu acht Bären pro Jahr genehmigte, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. In 2024 steht die Tötung von maximal zwei erwachsenen Weibchen, zwei männlichen Tieren und vier Jungtieren auf der Agenda. Dies geschah nach der Genehmigung des neuen Gesetzesentwurfs, der die Tötung von bis zu acht Bären pro Jahr erlaubt, um die schnell wachsende Population zu kontrollieren. Dieser Schritt stieß auf heftige Kritik von Tierschützern und der oppositionellen Fünf-Sterne-Bewegung, die strafrechtliche Schritte gegen die Regierung einleiteten.

Bärenangriffe und Sicherheitsersuchen

Seit 2014 wurden im Trentino insgesamt neun Bärenangriffe auf Menschen registriert. Diese Vorfälle haben zu einer erhöhten Vorsicht unter den Einheimischen geführt, die bei Wanderungen häufig Pfefferspray und Glöckchen zur Warnung vor Bären nutzen. Die Wanderrouten, besonders nördlich des Gardasees, sind mit Warnschildern in italienischer und englischer Sprache ausgestattet.

In einem aktuellen Vorfall wurde ein 33-jähriger Mann in den Wäldern von Bleggio Superiore angegriffen, während er allein auf Schwammerlsuche war. Der Bär verletzte ihn am Rücken und an den Armen, bevor er verschwand. Genetische Spuren auf der Kleidung des Mannes sollen zur Identifizierung des aggressiven Bären führen, der gemäß den Richtlinien des Bärenmanagements im Trentino getötet werden soll. Dieser Angriff geschah zu einem Zeitpunkt, als die Tiere normalerweise in den Winterschlaf gehen.

Gaias Schicksal und der Umgang mit Bären

Die Bärin Gaia, die für den tödlichen Angriff verantwortlich ist, wurde mehrfach als gefährlich eingestuft. Trotz erhobener Todesdrohungen gegen die Provinzregierung und das Wildtiermanagement ist es den Behörden bisher nicht gelungen, Gaia zu töten. Ein Gericht hatte dies abgelehnt. Derzeit wird Gaia in einem Tierpflegezentrum gehalten, mit dem Plan, sie in ein Hochsicherheitsgehege im Schwarzwald umzusiedeln. Dieses Gehege wird im Frühjahr 2025 vorbereitet.

Tierschützer kritisieren die Gefangenschaft von Wildtieren scharf und bezeichnen sie als „Horror“. Sie fordern alternative Lösungen wie Sensibilisierungskampagnen zur Aufklärung über Bärenverhalten und die Schaffung von Wildtierkorridoren, um menschliche und tierische Lebensräume zu trennen.

Angesichts dieser komplexen Situation plant der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin zudem eine Sterilisierungskampagne für Bären, um die Population langfristig zu regulieren. Die Debatte um die Bären im Trentino ist noch längst nicht beendet, und der Trentiner Landtag wird am 4. März über den neuen Gesetzesentwurf entscheiden. Dabei ist die Mehrheit des Provinzpräsidenten Fugatti im Consiglio von Bedeutung.

Die Situation im Trentino bleibt angespannt. Tierschützer und die Provinzregierung scheinen in einem ständigen Konflikt zu stehen. Die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier wird weiterhin eine Herausforderung für die Region bleiben.

bnn.de berichtet, dass …

zdf.de berichtet, dass …

vol.at berichtet, dass …

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.vol.at
Quellen gesamt
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