
Die Region um Santorini erlebt seit zwei Wochen eine beispiellose Erdbebenserie, die sich in mehr als 2300 registrierten Beben niederschlägt. Während die Stärke der jüngsten Erschütterungen überwiegend über Magnitude 2 liegt, blieben die meisten von ihnen unter 3,5. Ein bemerkenswerter Schwankungsbereich weist auf die geologische Komplexität in der Ägäis hin. Am 16. Februar wurde um 8:19 Uhr ein Beben mit einer Magnitude von 3,3 verzeichnet. Seit dem 15. Februar haben die Erdbeben allerdings an Wucht verloren, wobei nur eins über 3 registriert wurde, wie fr.de berichtet.
Seismologische Warnungen beunruhigen die Bevölkerung. Akis Tselentis, ein anerkannter Seismologe, stellt klar, dass es noch einen langen Weg zur Normalität gibt und vor voreiligen Entwarnungen warnt. Die Regierung unter Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Menschen zu schützen. Obgleich die Erschütterungen in der Region bisher als nicht gefährlich gelten, fordern Experten eine erhöhte Wachsamkeit in Bezug auf mögliche Hauptbeben der Stärke 6 oder höher, die verheerende Schäden sowie Tsunamis verursachen könnten, wie ingenieur.de anmerkt.
Alarmzustand und Vorsichtsmaßnahmen
Auf Santorini sowie den benachbarten Inseln Ios, Anafi und Amorgos wurde ein strikter Alarmzustand ausgerufen, um die Bevölkerung zu schützen. Schulen bleiben bis zum 21. Februar geschlossen, und Unternehmen können ihre Arbeitsverträge bis zum 3. März aussetzen. Für betroffene Angestellte wird eine Sonderzwecksentschädigung von 534 Euro pro Monat bereitgestellt. Diese Maßnahmen sollen die Ängste und Unsicherheiten der Gemeinschaft lindern. Zusätzlich haben Behörden Reisewarnungen ausgesprochen und Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen untersagt.
Die geologischen Aktivitäten sind besonders bemerkenswert, da ein Magma-Stoß am Vulkan Kolumbo registriert wurde. Forscher sind sich uneinig, ob der Ursprung des Magmas aus einem neuen Gebiet oder direkt vom Vulkan selbst stammt. Der Druck des aufsteigenden Magmas führt typischerweise zu Erdbeben, was auf einen Zusammenhang zwischen vulkanischen und tektonischen Bewegungen hinweist. Eine Studie zeigt, dass sich die Magmakammer unter dem Kolumbo alarmierend schnell füllt, was eine mögliche Eruption ankündigen könnte, fällt die letzte Erhebung des stärksten Bebens mit einer Magnitude von 5,3 auf den 10. Februar zurück, ohne dass nennenswerte Schäden gemeldet wurden.
Zusätzliche Analysen und Beobachtungen
Forschungsteams von Institutionen wie GEOMAR haben mit einem Kriseneinsatz namens MULTI-MAREX begonnen, um die seismische Aktivität in der Region näher zu analysieren. Installierte Messinstrumente auf dem Meeresboden ermöglichen präzise Erfassungen der Erdbebentätigkeit und deren geologischer Risiken. Dabei liegt der Fokus auf den seismischen Spannungen zwischen der Afrikanischen und Eurasischen Platte, die für die Häufung dieser Erdbeben verantwortlich sind. Die Region ist bekannt für ihre geologischen Aktivitäten, was die derzeitige Situation besonders prekär macht, wie geomar.de erklärt.
Die Unsicherheiten über die Entwicklung der Erdbebenserie und ihre möglichen Ursachen bleiben bestehen. Derzeit gibt es keine Hinweise auf direkte Gefahr für die Bevölkerung durch vulkanische Aktivität, dennoch müssen alle Anzeichen sorgfältig beobachtet werden. Die Erhöhung des Erdrutschrisikos in bestimmten Regionen ist eine Tatsache, die den Alarmstatus zusätzlich verstärkt. Die griechischen Behörden stehen in engem Kontakt mit den Bürgern und warnen sie über verschiedene Kommunikationskanäle, um rechtzeitig auf etwaige Notfälle zu reagieren.