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Regensburgs neues Projekt: Nachhaltige Ernährung für unsere Dörfer!

Die Universität Regensburg startet ein neues Forschungsprojekt zur Förderung nachhaltiger Ernährung in ländlichen Regionen. Ziel ist es, die Ernährungsgewohnheiten älterer Menschen zu verbessern.

Ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel „Nachhaltigkeit on Demand“ hat kürzlich seine Arbeit aufgenommen, um innovative Ansätze für nachhaltige und gesunde Ernährungsweisen zu entwickeln. Die Universität Regensburg, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Mobilitätsdienstleister Mobility on Demand und die Softwarefirma Ciconia sind Partner dieses vielversprechenden Projekts, das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird und dessen Projektträgerschaft die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) übernommen hat. Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich vom 1. Januar 2025 bis Ende 2027, mit einer Gesamtfördersumme von etwa 2,3 Millionen Euro, von denen mehr als 420.000 Euro für das Teilprojekt der Universität Regensburg vorgesehen sind.

Das Hauptziel des Projektes liegt in der Förderung nachhaltiger, regionaler und gesunder Ernährungsweisen, insbesondere in ländlichen Regionen, wo die Bevölkerung tendenziell ernährungskonservativer ist. Ein human-centered, iterativer und engagierend-partizipativer Ansatz wird verfolgt, um die bestehenden Ernährungspräferenzen in dieser Zielgruppe zu erfassen und zu analysieren.

Forschung und Technik im Fokus

Ein zentraler Aspekt des Projektes ist die ethnografische Erhebung zur food literacy, die sich mit den Ernährungskompetenzen der Zielgruppe befasst. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, politische Anwendungen zu entwickeln und es ermöglichen, die Forschungsergebnisse auf andere europäische Regionen zu skalieren. Prof. Dr. Manuel Trummer und Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, beide hochangesehene Wissenschaftler auf ihren Gebieten, leiten das Projekt. Prof. Trummer ist Geschäftsführer des Instituts für Volkskunde und hat die Forschungskommission „Kulturanalyse des Ländlichen“ gegründet, während Prof. Hirschfelder sich auf Ernährungsgeschichte spezialisiert hat.

Im Rahmen des Projektes NEON, das ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Ernährung in ländlichen Regionen leisten möchte, werden technische und infrastrukturelle Innovationen untersucht. NEON zielt darauf ab, die Ernährungspraktiken der ländlichen Bevölkerung zu verstehen, einschließlich der Identifizierung von Wissensdefiziten und Hemmnissen. Darüber hinaus werden interaktive Verbraucherinformationssysteme entwickelt, um die Akzeptanz für nachhaltige Ernährung zu fördern und notwendige Ernährungskompetenzen zu vermitteln, während gleichzeitig innovative Ansätze in Infrastruktur und Logistik zur mobilen ländlichen Nahversorgung erprobt werden.

Politische Relevanz und internationale Herausforderungen

Die Bedeutung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme wird vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie der Klimakrise, dem Artensterben und der Verschmutzung immer deutlicher. Diese Systeme sind nicht nur Voraussetzung für eine gesunde Ernährung, sondern auch für den Schutz von Mensch, Tier und Ökosystemen. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeichnen sich die Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht, durch zahlreiche Risiken aus, von bewaffneten Konflikten bis hin zu Folgen der Covid-19-Pandemie.BMEL hebt die Notwendigkeit hervor, die Transformation dieser Systeme voranzutreiben, um eine gesunde Ernährung sicherzustellen und gleichzeitig das Klima zu schützen. Diese Transformation ist Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) umfasst.

Der Transformationsbericht „Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme“, verabschiedet vom Bundeskabinett, beschreibt Ansätze zur Stärkung der ökologischen Landwirtschaft, zur notwendigen Tierhaltungskennzeichnung und zur Förderung heimischer pflanzlicher Proteine zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Die Ergebnisse des Jugendpolitischen Forums, bei dem junge Menschen über nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme diskutieren, werden in die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen, die seit 2024 in einem öffentlichen Prozess fortgeschrieben wird.

Die Initiativen und Projekte, wie „Nachhaltigkeit on Demand“ und NEON, spielen eine entscheidende Rolle im Bestreben, die Ernährungssituation in ländlichen Gebieten zu verbessern und die Gesellschaft für nachhaltige Praktiken zu sensibilisieren. Hierbei gilt es, sowohl technologische als auch soziale Innovationen zu nutzen, um den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft und Ernährung gerecht zu werden.

Referenz 1
www.uni-regensburg.de
Referenz 2
www.h-brs.de
Referenz 3
www.bmel.de
Quellen gesamt
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