
Am 8. Februar 2025 musste Hertha BSC erneut eine bittere Niederlage im heimischen Olympiastadion hinnehmen. Gegen den 1. FC Kaiserslautern unterlag die Mannschaft von Trainer Cristian Fiél mit 0:1, was bereits die siebente Heimniederlage in dieser Saison bedeutet. Das entscheidende Tor erzielte Lauterns Verteidiger Luca Sirch in der 57. Minute mit einem präzisen Distanzschuss.
Das Spiel begann vielversprechend für die Lauterer, die Hertha früh unter Druck setzten. Nach zehn Minuten übernahm jedoch Hertha die Spielkontrolle, schaffte es jedoch nicht, klare Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Die erste halbwegs gefährliche Chance für Kaiserslautern hatte Ragnar Ache in der 16. Minute, dessen Schuss am Tor vorbeiging. Hertha konnte bis zur 27. Minute keinen nennenswerten Abschluss vorweisen, bis Fabian Reese einen Flachschuss aus kurzer Distanz abgab, der von FCK-Torhüter Julian Krahl pariert wurde. Derry Scherhant zeigte sich ebenfalls blass und hatte kaum Einfluss auf die Partie. Die erste Halbzeit endete mit einem unentschlossenen 0:0.
Trainer in der Krise
Die aktuelle Situation bei Hertha BSC unter Trainer Cristian Fiél ist angespannt. Nach einer durchwachsenen Leistung in den vergangenen Ligaspielen, in denen nach einer 0:2-Niederlage gegen Regensburg nur ein Sieg aus sechs Spielen erzielt werden konnte, ist der Druck auf das Trainerteam gewachsen. Fiél selbst äußerte, dass die Sorgen um seine Kinder in dieser belastenden Zeit die schlimmste Problematik für ihn darstellen. Er muss nun die Mannschaft aufbauen, um für die kommenden Aufgaben zu kämpfen.
Der Sportdirektor des Vereins, Benjamin Weber, hinterlegt ebenfalls die Enttäuschung des Vereins und fordert von den Spielern eine deutliche Leistungssteigerung. Vor dem Heimspiel wurden 45.000 Zuschauer im Olympiastadion erwartet. Historisch gesehen hat Hertha in sieben Duellen gegen Kaiserslautern in der Zweiten Liga noch nie verloren und schaffte im Hinspiel im August des Vorjahres einen knappen 4:3-Sieg.
Die Rolle der Sportpsychologie im Fußball
Diese sportliche Krise lässt auch Fragen nach den mentalen Aspekten des Fußballs aufkommen. In einem kürzlich veröffentlichten Podcast erklärte Matthias Sammer, dass der deutsche Fußball in einer tiefen Krise steckt und der Einsatz von Sportpsychologen keineswegs flächendeckend ist. Beträchtliche 90% der Vereine in den ersten drei Ligen haben keinen Zugang zu einem Sportpsychologen, was viele als versäumte Chance erachten, um die mentale Stärke der Spieler zu fördern. Sportpsychologische Konzepte stammen häufig aus veralteten Ansätzen der letzten zwei Jahrzehnten, was die Innovation im deutschen Fußball hemmt.
Die in den Nachwuchsleistungszentren tätigen Sportpsychologen sind oft in Teilzeit tätig und können daher die Spieler nicht ausreichend betreuen. Dies könnte eine der Ursachen dafür sein, dass lediglich 2-3,5% der Fußballtalente den Status eines Profispielers erreichen. Experten wie Dr. Hans-Dieter Hermann fordern eine Neubewertung der Rolle der Sportpsychologie, um einen Paradigmenwechsel zu schaffen, der die Leistungsgrenzen im Fußball erweitern könnte.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die enttäuschenden Leistungen von Hertha BSC nicht nur sportliche, sondern auch tiefere psychologische Wurzeln haben könnten. Die Entwicklung des Spiels und die Förderung der mentalen Resilienz der Spieler könnte letztlich der Schlüssel sein, um die Herausforderungen, vor denen der Klub steht, zu meistern.