
Am Abend des 13. März 2025 wurde in Bielefeld ein Großaufgebot von Rettungskräften alarmiert. Gegen 20.30 Uhr trafen die Berufsfeuerwehr und die Löschabteilung Jöllenbeck in einem Wohnhaus an der Papenstraße ein. Der Einsatz wurde erforderlich, nachdem eine fünfköpfige Familie mittelschwere Vergiftungen erlitten hatte, die mutmaßlich durch die Verwendung eines Grills zur Beheizung ihrer Wohnung verursacht wurden. Sanitäter traten sofort in Aktion, da die Familienmitglieder in einem bedenklichen Gesundheitszustand waren. Besonders alarmierend war, dass die Kohlenmonoxid-Warner der Rettungskräfte während des Einsatzes Alarm schlugen.
Diese Vorfälle sind kein Einzelfall. Experten warnen zunehmend vor den Gefahren beim Grillen, insbesondere wenn dies in geschlossenen Räumen geschieht. Prof. Dr. Dr. Lukas Prantl vom Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg hebt hervor, dass Kohlenmonoxidvergiftungen zu den größten Risiken gehören, die beim Grillen bestehen. Diese können durch die unzureichende Belüftung in Innenräumen, insbesondere bei plötzlichen Wetterumschwüngen, erheblich zunehmen.
Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen
Grillunfälle sind vor allem im Sommer häufig, jedoch auch in der kälteren Jahreszeit ein ernstes Problem. So berichtete man von einem Vorfall in Hamburg, bei dem vier junge Männer ihren Grillabend in eine Gartenlaube verlegten, weil die Temperaturen sanken. Ihre Entscheidung führte zu einer Kohlenmonoxidvergiftung, die bei einem 26-Jährigen sogar zu Bewusstlosigkeit und Lebensgefahr führte.
Die Gefahren sind vielfältig: Neben Kohlenmonoxidverbrennungen können auch Verbrennungen und Explosionen durch unsachgemäßen Gebrauch von Grillanzündern wie Spiritus oder Benzin auftreten. Der Regensburger Mediziner empfiehlt daher die Verwendung von festen Grillanzündern und betont, dass insbesondere Kinder einen Sicherheitsabstand von zwei bis drei Metern zum Grill einhalten sollten.
Besondere Vorsicht ist beim Grillen in geschlossenen oder dichten Bereichen geboten, was die Häufigkeit an Kohlenmonoxidvergiftungen erhöht. Statistisch behandelt das Caritas-Krankenhaus jährlich im Durchschnitt vier Patienten, die durch Indoor-Grillen daran erkrankt sind. Aus diesem Grund empfiehlt Prantl, Grillpartys mit Verantwortungsbewusstsein zu genießen.
Alternative Grillmethoden
Bei sinkenden Temperaturen schlagen Experten Alternativen vor. Elektrogrills können beispielsweise eine sichere Möglichkeit bieten, in kühleren Monaten zu grillen, da sie das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung ausschließen. Premiumhersteller wie Weber und Outdoorchef bieten verschiedene Modelle an, die unter sicheren Bedingungen verwendet werden können.
Egal ob beim Grillen im Sommer oder Winter, die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen sollten immer beachtet werden. Insbesondere die Überprüfung von Kabeln und Druckreglern bei Gasgrills oder die Aufsicht bei der Nutzung von Elektrogrills sind entscheidend, um Brandgefahr und Unfälle zu vermeiden.