
Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn 70 bei Harsdorf im Landkreis Kulmbach ereignete sich am 29. Januar 2025. Ein 25-jähriger Fahrer, der ohne Führerschein und unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand, sorgte für gefährliche Situationen auf der Regen nassen Fahrbahn. Der Verkehrsunfall führte dazu, dass nicht nur der Fahrer, sondern auch sein 22-jähriger Beifahrer verletzt wurden. Beide Männer konnten sich mit bloßem Zugang aus dem stark beschädigten Fahrzeug befreien, erlitten jedoch Prellungen, Schnittwunden und Knochenbrüche.
Ersten Ermittlungen zufolge war der Fahrer erheblich zu schnell unterwegs. Die nassen Straßenverhältnisse trugen dazu bei, dass er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Das Auto kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich, was den enormen Sachschaden von etwa 20.000 Euro zur Folge hatte. In diesem Zusammenhang laufen nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung, Gefährdung im Straßenverkehr, Trunkenheit im Verkehr sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Die Situation verdeutlicht einmal mehr die Gefahren des Fahrens unter Einfluss von Drogen und Alkohol.
Umfang der Gefahren durch Alkohol und Drogen
Verkehrsunfälle, die durch Alkohol- oder Drogeneinfluss verursacht werden, zählen zu den Hauptunfallursachen und zeigen eine alarmierende Schwere hinsichtlich der Unfälle. Laut der Bayerischen Verkehrswacht gab es im Jahr 2020 in Bayern 4.463 Unfälle mit Alkoholbeeinflussung und 560 mit Drogeneinwirkung. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Dunkelziffer an Fahrten unter Einfluss dieser Substanzen ohne einen Schadensvorfall deutlich höher sein könnte.
Die Bayerischen Verkehrswachten haben seit vielen Jahren Initiativen zur Aufklärung und Prävention ins Leben gerufen. Ein Beispiel ist die 1985 gegründete „Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion“, die speziell darauf abzielt, die hohen Unfallzahlen durch alkoholbedingte Fahrten, insbesondere bei jungen Fahrern im Alter von 18 bis 25 Jahren, zu reduzieren. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Institutionen wie ADAC, TÜV SÜD sowie der Polizei, um die Bevölkerung über die Auswirkungen von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr aufzuklären.
Ablenkung als zusätzliche Gefahr
Ein weiteres wachsende Problem sind Ablenkungen im Straßenverkehr. Über die Hälfte der Autofahrer gab an, aufgrund von Ablenkungen in gefährliche Situationen geraten zu sein. Bei jedem vierten schweren Unfall spielt Unaufmerksamkeit oder Ablenkung eine Rolle. Dabei beschränkt sich Ablenkung nicht nur auf den Gebrauch von Handys, sondern umfasst auch Gespräche mit Beifahrern oder alltägliche Handlungen wie Essen und Trinken. Diese motorischen und visuellen Ablenkungen können das Unfallrisiko erheblich erhöhen.
Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu fördern, bieten Verkehrswachten in Bayern Vorträge zu Themen wie „Alkohol, Drogen und Ablenkung“ an und führen erlebnisorientierte Veranstaltungen durch, um das Bewusstsein zu schärfen. Hierbei kommen auch Simulatoren und Aktionselemente zum Einsatz, um die Gefahren realistisch zu verdeutlichen.
Der Vorfall auf der Autobahn 70 verdeutlicht nicht nur das individuelle Versagen des Fahrers, sondern wirft auch ein grelles Licht auf die tiefgreifenden Probleme im Zusammenhang mit Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. Derzeit erfordert die Situation eine verstärkte öffentliche Diskussion über die Verantwortung jedes Einzelnen und die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.