
Die Gesundheit der Beschäftigten in Bayern weist eine besorgniserregende Entwicklung auf. Während die Zahl der Krankheitsausfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen in den letzten Jahren zurückgegangen ist, verzeichnen psychische Erkrankungen einen alarmierenden Anstieg. pnp.de berichtet von einer Veränderung der Krankheitsursachen, die sich auch im Durchschnitt der Fehltage widerspiegelt. DAK-versicherte Beschäftigte waren 2022 im Schnitt 17,42 Tage krankgeschrieben, 2023 stieg diese Zahl auf 17,54 Tage.
Insbesondere psychische Probleme wie Depressionen und Ängste haben zugenommen. Waren es 2022 noch 298 Fehltage je 100 Versicherte aufgrund psychischer Erkrankungen, wurden 2023 bereits 8,5 % mehr registriert. Dies zeigt einen klaren Trend zu psychischen Belastungen, die sich zunehmend auf die Arbeitswelt auswirken. Die DAK Gesundheit hat in ihrer Analyse Daten von rund 341.000 Versicherten in Bayern ausgewertet.
Anstieg der Fehltage unter jungen Erwachsenen
Laut einer weiteren Analyse von DAK zeigt sich ein Höchststand bei psychisch bedingten Fehltagen, insbesondere bei jungen Erwachsenen. Der Vorstandschef Andreas Storm hebt hervor, dass die seelische Gesundheit am Arbeitsplatz eine zentrale Rolle einnehmen muss. dak.de Die häufigsten Krankschreibungsgründe sind Depressionen, gefolgt von Belastungs- und Anpassungsstörungen. Insbesondere bei den unter 30-Jährigen sind die Fehltage spürbar gestiegen: Männer im Alter von 24 bis 29 Jahren verzeichnen einen Anstieg von 29 %, während Frauen in derselben Altersgruppe 24 % mehr Fehltage haben.
Die Gesundheitsversorgung und die öffentliche Verwaltung sind am stärksten betroffen. Besonders auffällig ist die hohe Anzahl an Fehltagen bei Erziehern, Sozialpädagogen und Altenpflegekräften. Diese Berufsgruppen erreichen im Schnitt 494 und 480 Fehltage je 100 Versicherte, was einen alarmierenden Anstieg von bis zu 66 % im Vergleich zu anderen Berufsgruppen bedeutet. Auch hier wird ein Teil des Anstiegs durch die neuen elektronischen Meldesysteme zur Krankmeldung erklärt.
Maßnahmen für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Um der steigenden Zahl psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken, sind Unternehmen gefordert, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. gesund.bund.de bietet eine Reihe von sinnvollen Strategien an. Dazu gehören unter anderem das Einräumen von Handlungs- und Entscheidungsspielräumen, ein angemessenes Arbeitspensum und der Aufbau eines wertschätzenden Miteinanders im Team.
Eine offene Unternehmenskultur, in der psychische Probleme nicht tabuisiert werden, kann helfen, diesen Herausforderungen besser zu begegnen. Bei stressbedingten Beschwerden ist es wichtig, frühzeitig das Gespräch zu suchen, um individuelle Lösungen zu finden. Hierbei spielen auch Resilienzprogramme der DAK eine wichtige Rolle, die Betriebe unterstützen, die psychische Gesundheit ihrer Angestellten zu fördern.
Die DAK bietet hierzu Workshops, Vorträge und Seminare an, um Unternehmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu unterstützen. Zufriedene Mitarbeitende melden sich zudem seltener krank, weshalb es im Interesse der Unternehmen ist, die seelische Gesundheit ihrer Angestellten aktiv zu fördern.