
In der Nacht vom 24. auf den 25. Januar 2025 kam es zu einem verheerenden Brand in München, bei dem 23 Polizeifahrzeuge der Diensthundestaffel in Untermenzing vollständig zerstört wurden. Die Feuerwehr wurde um 2:40 Uhr alarmiert, als Anwohner von einem großen Feuerschein und mehreren Explosionen berichteten. Gegen 3:30 Uhr konnte der Brand gelöscht werden, jedoch wurde die hitzebedingte Beschädigung des Dienstgebäudes festgestellt. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen übernommen, da ein Verdacht auf politisch motivierte Brandstiftung besteht. Die bislang geschätzten Schäden belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, weder unter den Menschen noch unter Tieren.
Die Ermittlungen, die seit über einem Jahr laufen, betreffen eine Serie von mutmaßlichen Brandstiftungen in der Stadt und dem Landkreis München. Die betroffenen Ziele umfassen kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Kommunikationsanlagen und Bahnstrecken. Diese Vorfälle wurden intensiv von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) untersucht, die seit ihrer Gründung im Januar 2017 für derartige Fälle zuständig ist. Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete den Vorfall als Vorfall mit „terroristischen Grundzügen“. Es gibt bislang kein glaubhaftes Bekennerschreiben, was die Situation weiter verkompliziert.
Ein politischer Hintergrund?
Oberbürgermeister Dieter Reiter äußerte sich entsetzt über die Brandstiftung und betonte die Notwendigkeit, die Täter schnell zu identifizieren. Er vermutet im Zusammenhang mit den letzten Vorfällen einen politisch motivierten Anschlag, möglicherweise aus dem linksextremen Lager. Polizeipräsident Thomas Hampel stellte klar, dass die Diensthundestaffel eine essenzielle Rolle bei der Sicherheit in München spielt und ihre 50 Hunde speziell für verschiedene Einsätze ausgebildet sind. Ihre Ausbildung dauert etwa 24 Monate.
Die bisherigen Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrachen, was als Hinweis auf vorsätzliche Brandlegung gewertet wird. Trotzdem bleibt unklar, wie viele Spezialfahrzeuge für Polizeihunde nach dem Brand noch einsatzbereit sind. Es wurden bereits Hilfsangebote aus dem Ausland, insbesondere von Österreich, für Ersatzfahrzeuge in Aussicht gestellt.
Kontextualisierung durch aktuelle Trends
Die Situation in München ist nicht isoliert. Im Kontext der zunehmenden Gewalt unter extremistischen Gruppen wird deutlich, dass die Herausforderungen für die Sicherheitsbehörden weiter zunehmen. Die Anzahl der rechtsextremistischen Gewalttaten steigt, wie der Verfassungsschutz berichtet. Im Jahr 2023 wurden 1.148 solcher Gewalttaten registriert, eine Zunahme von 13,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklungen unterstreichen ein wachsendes Problem, das nicht nur München betrifft, sondern das gesamte Bundesland Bayern und darüber hinaus.
Die Vergangenheitsanalysen zeigen, dass rechtsextreme Straftaten im Jahr 2023 insgesamt 25.660 Delikte umfassten, was einen Anstieg um 22,4 % im Vergleich zu 2022 darstellt. Vor diesem Hintergrund erlangt die Untersuchung der Brandstiftung in München besondere Bedeutung und könnte als Teil einer größeren Agenda extremistischer Aktionen interpretiert werden. Das Gefahrenpotenzial ist real, und die Sicherheitsbehörden sind gefordert, strategische Maßnahmen zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus zu ergreifen.