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Prävention neu gedacht: Junges Leben ohne Sucht – So hilft VORTIV!

Die BZgA und der PKV-Verbands haben das Suchtpräventionsprogramm „VORTIV – Vor Ort Aktiv“ bis 2029 verlängert, um Kommunen bei der Prävention von Suchtverhalten bei Jugendlichen zu unterstützen.

Am 16. Januar 2025 wurde bekannt gegeben, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) ihre Zusammenarbeit zur Umsetzung des Programms „VORTIV – Vor Ort Aktiv“ bis zum 1. Januar 2029 fortsetzen werden. Dieses bedeutende Programm zielt darauf ab, Kommunen bei der Planung und Durchführung von Suchtpräventionsmaßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene zu unterstützen. Dr. Johannes Nießen, kommissarischer Leiter der BZgA, unterstrich die vornehmliche Bedeutung der Suchtprävention in frühen Lebensphasen.

Ein zentrales Thema des Programms ist die Alkoholprävention. Zudem sollen zukünftig auch Perspektiven zur Tabak- und Cannabiskonsum sowie zur exzessiven Mediennutzung behandelt werden. Neben individuellen und praxisnahen Tools, die beispielsweise Informationen für Klasserausflüge umfassen, bietet die BZgA mit der Aktionsbox „Alkoholfrei Sport genießen“ unterstützende Optionen an.

Wachsende Herausforderungen in der Prävention

Die kontinuierliche Begleitung der Kommunen ist ein wesentlicher Bestandteil von „VORTIV“. Das Programm fördert auch die Netzwerkarbeit auf kommunaler Ebene, um bestehende Strukturen zu stärken sowie neue suchtpräventive Netzwerke aufzubauen. In den nächsten vier Jahren wird die Kooperation mit einem Gesamtbetrag von acht Millionen Euro unterstützt, um den sich verändernden Herausforderungen gerecht zu werden. Dr. Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands, kündigte an, dass das Programm weiterentwickelt wird, um effektiver auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.

Ein weiterer vielversprechender Ansatz der Suchtprävention ist die Peer-Education, die sich als effektive Methode zur Aufklärung über Alkoholpraxis etabliert hat. Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit solcher Interventionen bei der Reduzierung von Substanzkonsum unter Jugendlichen. Eine umfassende Übersicht über solche peer-gesteuerten Interventionen zeigt ihre positiven Effekte auf die Alkohol- und Tabakprävention, wobei die Wahrscheinlichkeit des Alkoholkonsums durch entsprechende Programme signifikant gesenkt werden konnte (*ODS = 0,80*; 95% CI = *0,65–0,99*).

Kommunale Initiativen: PiA – Peers informieren über Alkohol

Im Rahmen der Alkoholprävention fördert die BZgA zudem das Modellprojekt „PiA – Peers informieren über Alkohol“. Dieses Projekt, das von 2020 bis 2022 durchgeführt wurde, setzt auf die Einbindung von Peers in kommunale Strukturen. Ziel ist es, durch Peer-Aktionen Jugendliche über Alkohol aufzuklären und zu verantwortungsvollem Konsum anzuregen.

In den Kommunen wie Amberg-Sulzbach, Bamberg, Landsberg am Lech und Passau werden Fachkräfte darin unterstützt, Peer-Maßnahmen zu etablieren. Diese Peer-Aktionen fanden vor Ort und in geschlossenen Kontexten statt; insgesamt wurden 36 Aktionen durchgeführt, bei denen 25 Peers geschult und eingesetzt wurden. Während spezieller Schulungen wurden die Peers auf den Umgang mit Jugendlichen vorbereitet, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten.

Zusätzlich wurden zwei neue Informationsmaterialien entwickelt, darunter ein Memo-Spiel und Fragekarten, die anderen Kommunen zur Verfügung stehen. Die Implementierung solcher Programme ist besonders wertvoll, da repressive Maßnahmen unter Jugendlichen oft nicht akzeptiert sind und Peer-Education als vielversprechender Ansatz gilt, um Jugendliche zu erreichen und aufzuklären.

In Anbetracht der weiterhin hohen Risiken des Alkoholkonsums unter Jugendlichen ist die Bedeutung von Präventionsprogrammen wie VORTIV und PiA nicht zu unterschätzen. Die Initiativen bieten nicht nur Ansätze zur Aufklärung über verantwortungsvollen Umgang, sondern auch Möglichkeiten zur langfristigen Stärkung und Unterstützung in kommunalen Abläufen.

Referenz 1
www.bzga.de
Referenz 2
pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Referenz 3
www.zpg-bayern.de
Quellen gesamt
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