
Im digitalen Zeitalter verbringen Jugendliche immer mehr Zeit in der Online-Welt. Eine aktuelle Forschung, die im Rahmen des Projekts „Medien.Machen“ an der Universität Passau und der Mittelschule St. Nikola durchgeführt wurde, beleuchtet die vielfältigen Facetten der Mediennutzung unter 12- bis 19-Jährigen. Das Projekt hat zum Ziel, die eigene Mediennutzung kritisch zu reflektieren und die Chancen sowie Herausforderungen der digitalen Welt zu erörtern. Laut der JIM-Studie 2024 sind Jugendliche im Durchschnitt 3 Stunden und 22 Minuten täglich online. Beliebte Plattformen sind TikTok, Instagram und Snapchat, die einen bedeutenden Teil ihrer täglichen Aktivitäten ausmachen.
Die Projektteilnehmer*innen haben Videobeiträge zu wichtigen Themen wie Cybermobbing, Suchtpotenzial und Fake News erarbeitet. Diese kreative Auseinandersetzung wurde von Studierenden der Universität Passau unterstützt und im professionellen Studio realisiert. Die Ergebnisse wurden am 28. Januar 2025 präsentiert und erfuhren durch Schulleiterin Andrea Silberhorn und Klassenleiterin Monika Eder viel Lob für die geleistete Arbeit. Dies ist bereits die zweite Durchführung des Projekts unter der Leitung von Julia Watzinger und Dr. Christian Müller, und es besteht die Absicht, ähnliche Formate auch künftig anzubieten.
Medienspiegel der Jugend
Bereits im Vorfeld dieser Veranstaltung zeigt die JIM-Studie 2024, dass 62 % der Jugendlichen Künstliche Intelligenz, wie etwa Chat GPT, nutzen. Die Hauptanwendungsbereiche sind dabei die Schule und Hausaufgaben (65 %), der Spaß (52 %) sowie die Informationssuche (43 %). Ein bemerkenswertes Phänomen ist das Gefühl der Überlastung durch die Vielzahl negativer Nachrichten: Rund zwei Fünftel der Jugendlichen empfinden hierdurch einen gewissen Druck. Die Studie dokumentiert zudem ein zunehmendes Interesse an Nachrichten, wobei 83 % der Befragten regionalen und weltpolitischen Ereignissen folgen wollen.
Die Nutzung von Smartphones ist unter Jugendlichen so verbreitet, dass fast alle 12- bis 19-Jährigen Zugang zu diesen Geräten haben. 95 % der Befragten gaben an, das Internet täglich zu nutzen. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass 59 % der Jugendlichen es genießen, Zeit ohne Handy und Internet zu verbringen, was auf ein ambivalentes Verhältnis hinweist.
Herauforderungen und Umgang mit Risiken
Die Studie zeigt auch die Herausforderungen, die mit der digitalen Mediennutzung einhergehen. So haben 9 % der 9- bis 16-Jährigen berichtet, online zu riskantem Verhalten angestiftet worden zu sein. Besonders besorgniserregend sind die sogenannten „Challenges“, die über soziale Medien verbreitet werden und potenziell gefährlich sein können. Ein Beispiel ist die Blackout-Challenge, die bereits zu mehreren Todesfällen geführt hat.
Des Weiteren unterstreicht die JIM-Studie die Notwendigkeit einer besseren Medienkompetenz. Dies betrifft nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch Eltern und Schulen, die eine zentrale Rolle in der Medienbildung spielen sollten. Da viele Jugendliche einen restriktiven Umgang mit dem Internet in Schulen empfinden, besteht ein klarer Bedarf an mehr Aufklärung und Unterstützung durch Lehrkräfte.
Die Forschung und die Ergebnisse des Projekts „Medien.Machen“ verdeutlichen die Komplexität der Mediennutzung unter Jugendlichen und betonen die wichtige Rolle von Bildungseinrichtungen und Eltern in der Vermittlung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit digitalen Medien. Medienkompetenz wird somit zu einer unverzichtbaren Fähigkeit in der heutigen Zeit, die nicht nur im schulischen, sondern auch im privaten Kontext gefördert werden muss.
Für weitere Informationen über das Projekt und die Studienergebnisse, besuchen Sie bitte die Seiten der Universität Passau hier, der mpfs hier und der Bundeszentrale für politische Bildung hier.