KulturNürnbergStudie

Pflege-Skandal in Nürnberg: Pfleger wegen Misshandlung verurteilt!

Ein Pfleger wurde wegen Misshandlungen in einem Nürnberger Pflegeheim verurteilt. Das Gericht verhängte eine Bewährungsstrafe und ein dreijähriges Berufsverbot. Das Urteil ist rechtskräftig.

Ein Pfleger aus Nürnberg wurde wegen der Misshandlung von zwei Bewohnerinnen eines Altenheims verurteilt. Das Amtsgericht Nürnberg verhängte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten sowie ein dreijähriges Berufsverbot. Der Angeklagte, ein 44-Jähriger, räumte die Körperverletzungen am letzten Prozesstag ein und muss zudem 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

In der Zeit von Februar 2020 bis Mai 2022 hatte der Pfleger in der Einrichtung gearbeitet und in dieser Zeit gravierende Übergriffe an mehreren Bewohnerinnen verübt. Dazu zählt das verletzen des Trommelfells einer Frau durch unsachgemäße Anwendung eines Wattestäbchens sowie das gewaltsame Einführen einer Schnabeltasse in den Mund einer anderen Frau. Darüber hinaus zog er beim Katheterwechsel die Windeleinlage einer Geschädigten ruckartig nach oben, was große Schmerzen verursachte. Er filmte zudem einen weiteren Bewohner und stellte dessen Hilflosigkeit zur Schau.

Hintergrund der Gewalt in der Pflege

Die Vorfälle in Nürnberg sind symptomatisch für ein weit verbreitetes Problem in der Pflegebranche. Gemäß einer Studie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) wurden zwischen 2018 und 2022 über 353.857 Arbeitsunfälle dokumentiert. Davon wurden 26.500 Fälle von Aggression oder Gewalt registriert, die zu einem Arbeitsausfall von mindestens drei Tagen führten.

Die Studie zeigt, dass jährlich rund 5.300 gewalttätige Übergriffe oder Fälle sexualisierter Gewalt vor allem gegen Gesundheits- und Pflegekräfte gemeldet werden. Der Großteil dieser Vorfälle tritt in den Bereichen Alten- und Krankenpflege auf, wo fast zwei Drittel der registrierten Gewaltakte verzeichnet werden. Neun von zehn Beschäftigten werden dabei körperlich verletzt.

Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen

Es ist wichtig, die Gefahren von Gewalt in Pflegeeinrichtungen besser zu verstehen und zu bekämpfen. Laut ZQP sind viele Studien und Berichte zu den Themen Aggression und Gewalt in der Pflege veröffentlicht worden. Diese Arbeiten liefern wertvolle Einblicke in die Häufigkeit von Übergriffen sowie deren Ursachen und Folgen.

Die Notwendigkeit, Anzeichen von Gewalt ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen, wird in der Branche zunehmend erkannt. Vorfälle wie die in Nürnberg sollten als Weckruf verstanden werden, um eine Kultur des Respekts und der Sicherheit in Pflegeeinrichtungen zu fördern.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.aok.de
Referenz 3
www.zqp.de
Quellen gesamt
Web: 4Social: 93Foren: 77