
Das „Spielhaus“ in Starnberg steht seit über 50 Jahren für Qualität und eine sorgfältige Produktauswahl im Spielwarensektor. Maxim Gorki, ein bekannter Schriftsteller, wies darauf hin, wie wichtig Spiele für Kinder sind, um die Welt zu begreifen. Diese Philosophie prägt auch das Spielhaus, das mehr ist als nur ein gewöhnliches Geschäft.
Die bisherigen Inhaberin, Nicola Eggendorfer-Schropp, hat das Geschäft über 40 Jahre hinweg geleitet und kürzlich erfolgreich an Lucie Bode übergeben. Eggendorfer-Schropp hebt hervor, dass der hohe Qualitätsanspruch und die Auswahl an nachhaltigen Artikeln zentrale Elemente des Geschäftsmodells sind. In Starnberg ist das Spielhaus der einzige Spielwarenladen und bietet damit ein einzigartiges Einkaufserlebnis.
Nachhaltigkeit als Leitgedanke
Im Kontext einer zunehmend ökologisch bewussten Gesellschaft gewinnt Nachhaltigkeit auch im Bereich der Spielwaren an Bedeutung. Gemäß einem Bericht von absatzwirtschaft.de hat die weltgrößte Spielwarenmesse in Nürnberg Nachhaltigkeit als „Megatrend“ propagiert. Hersteller sind aufgefordert, Spielzeuge aus natürlichen Materialien wie Holz oder biobasierten Kunststoffen zu entwickeln.
Die Nachfolgerin Lucie Bode, die als 56-jährige Ergotherapeutin Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Senioren mitbringt, plant, das bestehende Sortiment beizubehalten. Gleichzeitig will sie das Angebot durch originelle Geschenkideen für Erwachsene erweitern, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Auch Förderspiele für ältere Menschen sollen in das Sortiment aufgenommen werden, die deren Feinmotorik und kognitive Fähigkeiten fördern.
Ein Umdenken in der Branche
Die Spielwarenbranche steht zudem unter Druck, umweltfreundlicher zu werden. Laut mugroup.com sind viele Spielzeuge aus Plastik gefertigt und landen häufig als Abfall. Ein Umdenken ist notwendig, um die Vorstellungen junger Verbraucher, die ihren Konsum kritisch hinterfragen, zu befriedigen.
Der Münchner Marktforscher Axel Dammler betont die Notwendigkeit, nachhaltige Spielzeuge ansprechend zu gestalten. Mit einem Rekordwert von rund 3,8 Milliarden Euro, den Verbraucher bis Ende 2021 für Spielzeug ausgaben, ist klar, dass die Branche sich anpassen muss, um die Kundschaft zu gewinnen.
Immer mehr Hersteller forschen an Materialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Unternehmen wie Lego haben sich bereits ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 soll die gesamte Produktlinie aus nachhaltigen Materialien bestehen. Dabei kommen bereits Bio-Polyethylen aus Zuckerrohr und Prototypen aus recycelten PET-Flaschen zum Einsatz.
Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist die Umstellung der Verpackungen. Einrichtungen wie Zapf Creation und Hasbro haben begonnen, Plastik aus ihren Verpackungen zu verbannen und stattdessen auf Papiertüten umzusteigen.
Die Veränderungen, die durch das neue Führungsteam im Spielhaus und den allgemeinen Trend in der Branche angestoßen werden, könnten wichtige Impulse für den regionalen und überregionalen Markt bringen. Die Kombination aus traditioneller Wertigkeit und modernem, nachhaltigem Denken könnte der Schlüssel zum Erfolg des Spielhauses in Starnberg sein.