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Waldsee unter Müllbergen: Kommt jetzt das große Feuerwerksverbot?

Neujahrs-Müll in Bad Waldsee wirft Fragen auf: Die Stadt prüft ein erweitertes Feuerwerksverbot, nachdem Silvestermüll die Ufer verschmutzte. Bürger sind angehalten, Verantwortung zu übernehmen.

Am Neujahrsmorgen sind die Waldseer rund um den Stadtsee mit liegengelassenem Silvestermüll konfrontiert worden. Der Müll, der hauptsächlich aus Verpackungen sowie Rückständen von Raketen und Böllern bestand, sorgte für ein derart niederschmetterndes Bild, dass Oberbürgermeister Matthias Henne sich kritisch dazu äußerte. In einem ersten Schritt haben die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs sofort mit der Müllentsorgung begonnen. Am 1. Januar arbeiteten fünf Mitarbeiter mehr als vier Stunden, gefolgt von weiteren sechs Mitarbeitern, die am 2. Januar investiert wurden, um für insgesamt 8,5 Stunden mit den Aufräumarbeiten beschäftigt zu sein.

Die Stadtverwaltung von Bad Waldsee denkt nun über ein erweitertes Feuerwerksverbot nach, um künftige Müllschäden zu vermeiden. Henne kündigte an, die Regelungen für alle öffentlichen Plätze zu prüfen. In der Vergangenheit führte der Silvestermüll nicht nur in Bad Waldsee zu Problemen. In München beispielsweise mussten 2024 am Neujahrstag 35 Tonnen Müll geräumt werden. Dort gilt seit 2019 ein Böllerverbot in der Innenstadt, das auch an Silvester 2025 beibehalten bleibt, tobe gleichzeitig eine Silvestermeile im Stadtzentrum.

Rechtslage und Verantwortung

Die Entsorgung des Silvestermülls ist rechtlich gesehen nicht die Aufgabe der Stadt. Nach dem Verursacherprinzip sind diejenigen verantwortlich, die Müll verursachen müssen auch dafür Sorge tragen, dass dieser beseitigt wird. Dies schließt auch private Grundstückseigentümer mit ein, die für den Müll auf ihrem Grundstück verantwortlich sind. Nichteinhaltung dieser Regelung kann mit Bußgeldern bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Um Sicherheitsrisiken zu minimieren, müssen Pyrotechnik-Rückstände, bevor sie in die Restmülltonne gelangen, mindestens mehrere Stunden in Wasser eingelegt werden.

Die Problematik des Silvestermülls und die wiederholten Forderungen nach einem Böllerverbot sind nicht neu. Besonders seit den schweren Unfällen, die in der Silvesternacht wie in diesem Jahr mindestens fünf Menschen das Leben kosteten, gewinnen die Debatten an Intensität. Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe und die Gewerkschaft der Polizei unterstützen die Anliegen, während zugleich der gesundheitliche und umweltpolitische Aspekt berücksichtigt werden muss. Die Verwendung von Feuerwerk hat bedeutende Auswirkungen auf die Luftqualität; an Neujahr können die Feinstaubwerte die WHO-Grenzwerte überschreiten.

Zukünftige Regelungen

Der Gesetzgeber könnte durch Änderungen im Sprengstoffgesetz ein generelles Böllerverbot einführen, was den Verkaufs- und Abbrennzeiten von F2-Feuerwerk deutlich verschärfen würde. Private Feuerwerke von F2-Kategorie sind zwar ab 18 Jahren erlaubt, dennoch können Städte individuelle Einschränkungen oder Verbote erlassen. Der rechtliche Rahmen erlaubt solche Vorgehensweisen, um bereitwillig auf die Gesundheit von Mensch und Tier Rücksicht zu nehmen und die Knallerei in dicht besiedelten Gebieten zu regulieren.

Durch das Ansprechen dieser Themen hofft die Stadt Bad Waldsee, ein Bewusstsein unter den Bürgern zu setzen und einen Umdenkprozess in Gang zu bringen. Mit dem Appell an die Öffentlichkeit, keinen Müll zurückzulassen, möchten die Stadtverantwortlichen nachhaltig auf das Problem aufmerksam machen und unser gemeinsames Umfeld sauber halten.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.merkur.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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