
Die geplante Event-Arena am Münchner Flughafen sorgt für hitzige Diskussionen in Freising. Ein Leserbrief von Max Breu, der in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, kritisiert die Annahme, dass Freisinger Bürger verstärkt mit dem Fahrrad oder Pendelbussen zu großen Konzerten fahren werden. Breu stellt in Frage, ob eine solche Arena überhaupt die richtige Kapazität hat, um Top-Acts anzuziehen, da sie für größere Veranstaltungen wie Konzerte von Künstlern wie Mario Barth oder Cro schlichtweg zu klein sei.
Ihm zufolge kommt die bereits überlastete Ismaninger Straße in Stoßzeiten eine zentrale Rolle zu. Zudem äußert Breu Skepsis, ob die geplante vierspurige Freisinger Allee und eine bessere Anbindung an die Ismaninger Straße tatsächlich die Verkehrssituation verbessern können. Die Unsicherheit über die Routen und die Bereitstellung von Pendelbussen wird ebenfalls angeprangert, während die fehlende Fahrrad-Anbindung an die Event-Arena in der Planung nicht berücksichtigt wurde. Auch die Behauptung des Stadtrats, die Event-Arena hätte keine „Verkehrsauswirkungen“, wird scharf kritisiert.
Details zum Bau der Arena
Die Arena, die offiziell als MUCcc bekannt ist, wird westlich des Flughafens München errichtet. Laut einem Bericht der Merkur traf der Freisinger Stadtrat im April 2022 mit Mehrheit die Grundsatzentscheidung für das Projekt. Das Bauleitverfahren wurde kurz darauf eingeleitet. Die Gesamtfläche der Arena beträgt 8,6 Hektar, und sie wird Platz für bis zu 20.000 Besucher bieten.
Das Konzept sieht vor, ein breites Spektrum an Veranstaltungen zu beherbergen, von Kultur- und Sportevents bis hin zu Kongressen und Messen. Investoren haben rund 300 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt, wobei SWMunich Real Estate an Bord ist. Das ursprüngliche Volumen der Arena wurde auf 2,3 Hektar reduziert und die Höhe auf 34 Meter festgelegt. Zudem sind ein Parkhaus mit 1450 Stellplätzen und ein Hotel mit 199 Zimmern auf dem Areal geplant.
Verkehrs- und Umweltsituation
Ein Verkehrsgutachten zeigt die Funktionsfähigkeit des Straßennetzes auch bei Vollauslastung der Halle auf, doch bereits jetzt sind Verzögerungen in umliegenden Parkhäusern während der Hauptverkehrszeiten zu erwarten. Laut dem Bericht sind wesentliche Ausbaumaßnahmen notwendig, einschließlich des vierspurigen Ausbaus der Freisinger Allee und dem Ausbau des Knotenpunkts zur Bundesstraße. Die Kosten für diese Maßnahmen werden vom Investor getragen.
Die Bedenken gegen das Projekt kommen nicht nur von Bürgern wie Max Breu, sondern auch von politischen Gegnern, insbesondere den Grünen und der ÖDP, die Sorgen über die Verkehrsbelastung richtigerweise äußerten. Auch in München selbst gibt es Bestrebungen, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten, wie im aktuellen Mobilitätsplan der Stadt beschrieben wird.
Die zukünftige Mobilität soll elektrischen Innovationen und effizienter City-Logistik Rechnung tragen. Im Zuge dieser Entwicklungen sollen verkehrsberuhigte Zonen entstehen und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessert werden.
Die Debatte um die Event-Arena wird weitergehen, während sich die Stadt und die Anwohner auf die möglichen Änderungen in ihrer Verkehrssituation vorbereiten.