
Ein Schaden an der Oberleitung hat die Bahnstrecke zwischen München und Landshut stark beeinträchtigt. Ein gerissenes Tragseil führte zu stundenlangen Problemen für zahlreiche Bahnreisende am Montagabend. Reisende aus Regensburg und Plattling mussten ihre Fahrt in Landshut abbrechen, nachdem der Zugverkehr vorübergehend eingestellt wurde. Zwischen Freising und München verkehrte lediglich die S-Bahn, während zur Entlastung bis zum frühen Dienstagmorgen Großraumtaxen als Ersatz eingesetzt wurden. Die Sprecherin der Deutschen Bahn äußerte sich jedoch zurückhaltend zur Schadenshöhe, die bislang noch nicht beziffert werden konnte. Wie pnp.de berichtet, landete ein Teil des gerissenen Tragseils auf der Oberleitung und ein anderer Teil auf dem Boden, was zu einem Böschungsbrand führte. Die Feuerwehr musste anrücken, um den Brand zu löschen. Erste Hinweise der Ermittler deuten darauf hin, dass Materialermüdung als mögliche Ursache des Vorfalls in Betracht gezogen wird.
Die Störung folgte einem weiteren Vorfall am Donnerstag, als am Münchner Hauptbahnhof ähnliche Probleme aufgrund eines Oberleitungsschadens auftraten. In diesem Fall wurde ein Bagger, der bei Bauarbeiten zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke eingesetzt wurde, mit einer Oberleitung in Berührung gebracht. Der Auslegearm des Baggers beschädigte die Oberleitungen gegen 11 Uhr. Daten aus der Augsburger Allgemeine zeigen, dass der Zugverkehr daraufhin sowohl für Fern- als auch für Regionalverbindungen zeitweise vollständig eingestellt wurde. Insbesondere zwischen dem Münchner Ostbahnhof und Pasing waren kaum Fahrten möglich. Etwa 350 Personen, die sich in einem darunterstehenden S-Bahn-Zug befanden, mussten in Sicherheit gebracht werden. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Folgen für die Reisenden
Die Deutsche Bahn kündigte an, dass die Beeinträchtigungen voraussichtlich bis in den Abend andauern würden. Während mehrere Gleise wieder freigegeben wurden und der Verkehr allmählich anlaufen konnte, blieben die S-Bahn-Linien S2, S3 und S8 am Freitagmorgen weiterhin betroffen. Auf den Linien fielen einige Züge des 10-Minuten-Takts aus, während im Regionalverkehr Verbindungen nach Passau, Pfaffenhofen, Regensburg und Landshut gestrichen werden mussten. Laut einer weiteren Mitteilung von pnp.de gab es im Fernverkehr hingegen keine Einschränkungen mehr.
- Fahrgäste, deren Reisen wegen des Oberleitungsschadens am Donnerstag verschoben werden mussten, erhalten die Möglichkeit, ihre Tickets zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Die Zugbindung wurde aufgehoben.
- Tickets gelten weiterhin für die Fahrt zu dem ursprünglichen Zielort, auch wenn eine geänderte Streckenführung erforderlich ist.
- Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.
- DB-Fahrkarten gelten zudem für die Verkehrsmittel der MVG, wie U-Bahn, Bus und Tram.
Insgesamt verdeutlicht dieser Vorfall, dass Störungen im deutschen Bahnverkehr leider oft unvermeidbar sind. Die Initiative „Störungen im Bahnverkehr“ zeigt, wie häufig Bahnreisende auf Durchsagen reagieren und bietet unabhängige Informationen zu Störungen und Streckensperrungen an. Sie ist auf sozialen Medien wie Twitter, Instagram und Facebook aktiv und unterstützt Reisende dabei, sich über aktuelle Probleme im Streckennetz zu informieren, wie z.B. stoerungen-bahnverkehr.de.