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Revolutionäre Exoskelette: Schnelle Genesung nach Schlaganfall!

Forschende der UNI München testen innovative Gangtherapie mit Exoskelett und funktionaler Elektrostimulation für Schlaganfallpatienten. Ziel: schnellere Rehabilitation und verbesserte Beweglichkeit.

Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist ein komplexer Prozess, der innovative Maßnahmen erfordert. Eine vielversprechende Methode ist die Nutzung von funktionaler Elektrostimulation (FES), die gezielt Muskeln im Unterarm anregt. Ein Forschungsprojekt an der Technischen Universität München zeigt, wie FES für Bewegungen wie Fingerbewegungen oder das Greifen von Bällen notwendig ist. Bei Patienten mit halbseitiger Lähmung, die häufig eine vollständige Körperseite betrifft, wird ein speziell entwickeltes Exoskelett eingesetzt.

In einer Studie haben 24 Schlaganfall-Betroffene ein modulares System getestet. Ziel ist es, die Beweglichkeit von Arm und Hand zu fördern. Ein Computerprogramm verwendet dabei ein Spiel, bei dem farbige Bällen gefangen und in entsprechende Fächer einsortiert werden müssen. Dies sorgt nicht nur für Engagement, sondern auch für effektives Training der Bewegungsfähigkeiten. Die Wissenschaftler entwickeln zudem einen digitalen Zwilling, um die individuelle Leistungsfähigkeit der Patienten zu erfassen.

Neuer Ansatz in der Gangtherapie

Parallel zu diesen Entwicklungen wird im Otto-Wagner-Spital in Wien ebenfalls ein innovativer Ansatz zur Schlaganfallrehabilitation erprobt. Hier wird erstmals eine Gangtherapie mit einem Exoskelett für Schlaganfallpatienten angeboten. Diese Therapie, die bislang vor allem Menschen mit Querschnittlähmung vorbehalten war, wird in Kooperation mit dem eHealth-Start-up tech2people umgesetzt.

Nach Angaben von Michael Seitlinger, Geschäftsführer von tech2people, erweist sich die Exoskelett-Therapie als effektiver als herkömmliche Behandlungsformen. „Eine Stunde Therapie im Exoskelett ist so effektiv wie mehrere herkömmliche Einheiten“, betont er. Die erste Schlaganfallpatientin hat bereits mit der Therapie begonnen. Unter Anleitung geschulter Physiotherapeuten üben die Patienten das Gehen und verbessern somit ihren Gesundheitszustand.

Positive Auswirkungen der Exoskelett-Therapie

Laut ersten Rückmeldungen der Patienten zeigen sich positive Unterschiede zur bisherigen Laufband-Therapie. Viele berichten von einer verbesserten Wahrnehmung der gelähmten Körperseite und einer allgemein besseren Stimmung. In Österreich erleiden jährlich etwa 25.000 Menschen einen Schlaganfall, was die dritthäufigste Todesursache im Land darstellt. Die Entwicklung neuer Therapien ist daher von großer Bedeutung.

Die Relevanz von Exoskeletten in der Rehabilitation wird durch eine randomisierte kontrollierte Studie untermauert. Diese Untersuchung aus Taiwan ergab, dass assistives Gangtraining mit roboter-gestützter Technologie signifikante Fortschritte bei der neurologischen Rehabilitation ermöglicht. Teilnehmer, die aktuell nach einem Schlaganfall mit Hemiparese kämpfen, konnten deutliche Fortschritte in ihrer Mobilität erzielen, sofern sie kognitiv in der Lage waren, der Therapie zu folgen.

Um den Einsatz der Exoskelett-Therapie weiter zu erforschen, wird im Otto-Wagner-Spital eine prospektive Studie mit multidimensionalen Outcomeparametern geplant. Peter Lackner, Vorstand des Neurologischen Zentrums, hebt hervor, dass solche neuen Maßnahmen entscheidend für die Verbesserung der Patientenversorgung sein können.

Referenz 1
www.tum.de
Referenz 2
www.vienna.at
Referenz 3
physiotherapeuten.de
Quellen gesamt
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