
Die feministische Künstlerinnengruppe Pussy Riot ist auf Tournee und hat mit ihrer Neuauflage der Performance „Riot Days“ am 3. Februar 2025 im Haus der Kunst in München Premiere gefeiert. Diese Show richtet sich direkt gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den die Gruppe als „Mörder“ bezeichnet. Pussy Riot fordert die deutsche Öffentlichkeit auf, nicht gleichgültig zu sein und die Freiheit zu schätzen, während sie auf die anhaltende Verfolgung von Andersdenkenden in Russland hinweist.
Im Rahmen ihrer Tournee wird auch die Ausstellung „Velvet Terrorism – Pussy Riot’s Russia“ in München gezeigt, die bis zum 9. April zu sehen ist. Die Performance kombiniert punkige Musik mit Videosequenzen, die sowohl die Aktionen von Pussy Riot als auch die brutale Reaktion von Polizei und Justiz dokumentieren. Diese künstlerische Ausdrucksform ist nicht neu für die Gruppe, die seit über einem Jahrzehnt gegen die Unterdrückung in Russland kämpft.
Die Herausforderungen der Menschenrechte in Russland
Pussy Riot thematisiert in ihrer Show auch den mysteriösen Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny sowie den Krieg, den Russland seit drei Jahren gegen die Ukraine führt. Maria Aljochina, ein prominentes Mitglied der Gruppe, betont, dass der Kampf um Freiheit ein täglicher Prozess sei. Ein weiteres wichtiges Element ihrer Tour ist die Solidarität mit der Ukraine; die Erlöse aus den Auftritten sollen an ein Kinderspital in Kiew gespendet werden.
Die kritische Lage der Menschenrechte in Russland ist seit längerem bekannt. Die russische Regierung wird beschuldigt, systematisch Menschenrechte zu missachten, was sich sowohl in den Berichten von Amnesty International als auch in den regelmäßigen Bewertungen der Organisation Freedom House zeigt, die Russland seit 2005 als nicht frei einstuft. Viele Bürger sind Jahr für Jahr Folter und Misshandlungen ausgesetzt, worüber auch Berichte über die Behandlung von politischen Gefangenen und der allgemeinen repressiven Politik der Regierung informieren.
Kunst als Widerstand
Die Gruppe ist bekannt für ihre Guerilla-Performances, die oft als Aktionskunst beschrieben werden. Ein markantes Beispiel war das „Punkgebet“ im Jahr 2012 in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, das international für Aufsehen sorgte. Nach dieser Aktion wurden mehrere Mitglieder verhaftet und verurteilt, ein klares Indiz für die zunehmende Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Russland.
Aljochina selbst ist ein Symbol für diesen Kampf. Sie floh 2021 aus Russland, nachdem ihr Hausarrest in Straflagerhaft umgewandelt werden sollte. Während ihrer Flucht trug sie eine Fußfessel, die die anhaltenden Repressionen unterstreicht. Kunst wird für Pussy Riot zum entscheidenden Mittel des Widerstands, um gegen Unterdrückung zu protestieren und die transformative Kraft der Kunst zu betonen.
Die feministische Antikriegsbewegung von Pussy Riot ist eine der wenigen Organisationen in Russland, die öffentlich gegen den Krieg protestiert. In einem Umfeld, in dem viele der Protestierenden Frauen sind, wird die Gruppe als das Gesicht eines „anderen Russlands“ gesehen. Diese Perspektive wird auch von der NZZ unterstrichen, die die Rolle von Pussy Riot in der heutigen politischen Landschaft analysiert und hervorhebt, wie wichtig es ist, die Stimme derjenigen zu hören, die gegen den staatlichen Druck erheben.
Inmitten all dieser Herausforderungen bleibt die Worte von Pussy Riot relevant: Freiheit muss täglich erkämpft werden. Die Gruppe erinnert die Welt daran, die Menschenrechtssituation in Russland und die täglichen Kämpfe der Menschen nicht zu vergessen. Es ist ein klarer Appell, den Kampf um Freiheit und Menschenrechte nicht aus den Augen zu verlieren.