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Neueste Forschung: TargHet-Projekt beleuchtet Dickdarmkrebs-Heterogenität!

Ein neues Forschungsprojekt an der Uni Marburg untersucht die Heterogenität von Dickdarmkrebs. Mit 1,3 Millionen Euro Förderung zielt es auf präzisere Diagnosen und Therapieansätze.

Am 17. Januar 2025 wird das Projekt TargHet ins Leben gerufen, das sich der Heterogenität von Dickdarmkrebs widmet. Dieses bedeutende Vorhaben wird von der Deutschen Krebshilfe mit einem Budget von rund 1,3 Millionen Euro über drei Jahre finanziert. Ziel des Projekts ist es, die unterschiedlichen Merkmale von Dickdarmkrebs zwischen Patienten sowie innerhalb eines einzelnen Tumors besser zu verstehen. Die Leitung hat Prof. Dr. Moritz Jesinghaus vom Institut für Pathologie der Philipps-Universität Marburg übernommen.

TargHet fokussiert sich insbesondere auf die histologischen Aspekte des kolorektalen Karzinoms. Im Rahmen des Projekts werden präzise Diagnosealgorithmen entwickelt, um subtypspezifische therapeutische Schwachstellen zu identifizieren. Hierbei kommen moderne KI-Algorithmen, umfangreiche molekulare Untersuchungen und komplexe Zellkulturmodelle zum Einsatz. Dieses multizentrische Projekt wird in Kooperation mit mehreren namhaften Instituten durchgeführt, darunter die Universitätskliniken Mainz und Kiel sowie das Institut für Translationale Krebsforschung in München.

Die Herausforderungen der Tumorheterogenität

Tumorheterogenität ist ein zentrales Thema in der Krebsforschung, da sie die Heilung von Krebserkrankungen erheblich erschwert und zur Entstehung von Therapieresistenzen beiträgt. Laut einem internationalen Forschungsteam, geleitet vom Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS) der TU Dresden, besteht die Herausforderung darin, dass Tumore aus genetisch und verhaltensmäßig unterschiedlichen Zellen zusammengesetzt sind. Je größer die Vielfalt dieser Zellen ist, desto wahrscheinlicher entwickeln sich resistente Zelllinien.

Die Studie des CIDS untersucht die Beziehung zwischen irreversiblen genetischen Veränderungen und reversiblen Verhaltensanpassungen, was als phänotypische Plastizität bekannt ist. Diese Anpassungsfähigkeit von Tumorzellen ist entscheidend für die Heterogenität innerhalb der Tumoren und korreliert mit geringeren Therapieerfolgen. Die Erkenntnisse bieten neue Ansätze zur Erklärung heterogener Muster, die insbesondere bei Glioblastom-Patienten beobachtet werden.

Ein Blick auf schwer behandelbare Krebsarten

Darüber hinaus sind schwer behandelbare Krebsformen wie das triple-negative Mammakarzinom und das duktale Adenokarzinom des Pankreas ebenfalls stark von Tumorheterogenität betroffen. Das Projekt SATURN3, welches sich mit Mechanismen der Tumorheterogenität beschäftigt, verfolgt das Ziel, bessere Therapieansätze zu entwickeln, um die Überlebenschancen von Patienten zu erhöhen. SATURN3 steht für „Spatial And Temporal Resolution of Intratumoral Heterogeneity in 3 hard-to-treat Cancers“.

Das Projekt nutzt innovative Analysemethoden wie Einzelzell-Sequenzierung und molekulare Bildgebung, um Veränderungen in Krebszellen zu analysieren. Hierbei werden Patientenzellen minimal-invasiv aus verschiedenen Tumorbereichen entnommen und Langzeitproben zur Analyse des Krankheitsverlaufs verwendet. Diese Ansätze sollen helfen, Therapieresistenz frühzeitig zu erkennen und Biomarker zu identifizieren.

Die Kombination dieser vielversprechenden Forschungsprojekte veranschaulicht die zunehmende Bedeutung, die der Tumorheterogenität in der modernen Krebsforschung zukommt. Mit dem Einsatz von Big Data und bioinformatischen Methoden wird daran gearbeitet, diese komplexen Daten zu analysieren und hoffentlich effektive, patientenzentrierte Therapien zu entwickeln. Der Koordinator des Projekts SATURN3, Prof. Dr. Jens Siveke vom Westdeutschen Tumorzentrum Essen, strebt an, die gewonnenen Erkenntnisse in klinische Studien zu überführen.

Die Entwicklungen in der Heterogenitätsforschung könnten entscheidend dazu beitragen, die Behandlungsergebnisse bei verschiedenen Krebsarten grundlegend zu verbessern und Therapieresistenzen zu überwinden.

Für weitere Informationen zu den Projekten und deren Fortschritten können Interessierte auf die Quellen zugreifen: Universität Marburg, Technische Universität Dresden und Dekade gegen Krebs.

Referenz 1
www.uni-marburg.de
Referenz 2
tu-dresden.de
Referenz 3
www.dekade-gegen-krebs.de
Quellen gesamt
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