
Die Evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde An der Hamme hat ein neues und innovatives Projekt ins Leben gerufen, das die Kreativität und das Gemeinschaftsgefühl in der Region stärken soll. Dieses musikalische Vorhaben bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv am Singen, Rappen sowie an der Gestaltung von Collagen, Skulpturen oder Plakaten zu beteiligen. Dieses Engagement wurde mit einem der drei Siegespreise im Wettbewerb zur Musikvermittlung ausgezeichnet, wie der Weser-Kurier berichtet.
Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn hebt die identitätsstiftende Rolle des Projekts hervor, insbesondere nach der Fusion der Ortsgemeinden in Scharmbeck, Osterholz, Ritterhude, Pennigbüttel und Scharmbeckstotel. Das Projekt soll positive Impulse für den Zusammenwachsensprozess der neu entstandenen Gesamtgemeinde setzen. Entwickelt wurde das Konzept von Malin Kumkar und ihren Geschwistern Jorunn und Jarmo, die damit beabsichtigen, Musik unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen, einschließlich Menschen mit Hörbeeinträchtigung.
Ein Projekt für alle
Im Rahmen der Musikvermittlung werden musikalische Fragmente eingestudiert, die dann auf der Webseite www.kircheanderhamme.de präsentiert werden. Darüber hinaus werden diese musikalischen Einheiten in bildende Kunst übersetzt. Alle Bewohner der Gesamtgemeinde sind herzlich eingeladen, unabhängig von ihren kreativen Fähigkeiten oder Vorkenntnissen teilzunehmen. Das Projektfinale ist für den 22. Juni geplant; es umfasst einen Gottesdienst in der St.-Willehadi-Kirche sowie eine Radtour durch die verschiedenen Ortschaften.
Die Teilnahme an diesem Projekt ist kostenlos, und Interessierte können sich über die Webseite von St. Willehadi anmelden. Fragen können an die E-Mail-Adresse klangfarbenvielfalt@posteo.de oder direkt an Caroline Schneider-Kuhn gerichtet werden. Im Wettbewerb zur Vergabe des Konzeptpreises für Musikvermittlung, der mit 10.000 Euro dotiert ist, wurden drei herausragende Projekte ausgezeichnet, darunter das der Kumkar-Geschwister, sowie Projekte aus Bramsche und Northeim, die sich ebenfalls kreativ mit Kirchenmusik auseinandersetzen.
Hintergrund und Bedeutung
Der RESONANZEN Konzeptpreis für Musikvermittlung, der sich an Künstlerinnen und Künstler der freiberuflichen Kunst-, Kultur- und Musikvermittlungszene richtet, zielt darauf ab, musikalische Vielfalt erlebbar zu machen. Dieser Wettbewerb wird von VISION KIRCHENMUSIK und der Hanns-Lilje-Stiftung getragen und fand erstmals im Jahr 2024 statt. Der zweite Durchgang des Preises wird im Jahr 2025 starten.
Die Relevanz der Musikvermittlung im kirchlichen Bereich wächst stetig. Einzelne Akteure arbeiten bereits jahrelang an der Förderung und Vermittlung von Kirchenmusik. Überregionale Fortbildungen unterstützen diesen Trend seit 2009, wodurch das Interesse an dieser Thematik erheblich gesteigert werden konnte. Um diesen Prozess weiter zu fördern, ist die Gründung eines Netzwerks für Kirchenmusikvermittlung geplant, das auch von prominenten Persönlichkeiten unterstützt wird, wie dem Verband evangelischer Kirchenmusikerinnen und -musiker und der Hochschule für Musik und Theater München.