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Mobilität in München: Deutschlandticket, Preise steigen, Pendler in Sorge!

Bernd Rosenbusch, MVV-Chef, spricht über die rasanten Preiserhöhungen des Deutschlandtickets und die drängenden Probleme der Münchner S-Bahn. Pendler stehen vor Herausforderungen in der Mobility.

Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), hat sich kürzlich zur aktuellen Situation des Deutschlandtickets geäußert. Der Preis des monatlichen Abo-Tickets liegt derzeit bei 58 Euro, wird jedoch voraussichtlich auf 89 Euro steigen. Diese Preissteigerung könnte dazu führen, dass Pendler wieder zu traditionellen Zeitkartentarifen zurückkehren, so Rosenbusch. Eine Grundsatzdiskussion über die Mobilität in der Region fand kürzlich im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Industrie- und Handelskammer (IHK) statt, wo Wirtschaftsexperten verschiedene Mobilitätslösungen erörterten.

Ein zentrales Thema ist die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Regionalbuslinien sollen dazu beitragen, das überlastete S-Bahn-Netz zu entlasten. Im Landkreis München werden jährlich etwa 70 Millionen Euro in den Regionalbusverkehr investiert, um die Erreichbarkeit zu verbessern. In der letzten Dekade hat der Raum München zudem einen Anstieg der Einwohnerzahl um 20% erlebt, was die überlasteten Verkehrssysteme zusätzlich belastet. Zu den infrastrukturellen Herausforderungen zählt auch, dass die S-Bahn seit Jahrzehnten nicht modernisiert wurde. Rosenbusch beschrieb den Zustand als „dramatisch“ und nannte die Unpünktlichkeit der Züge als bedeutendes Problem.

Verkehrsinfrastruktur und Pendlerbedarf

Eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist dringend erforderlich. Der Fertigstellungstermin der zweiten Stammstrecke der S-Bahn in München bleibt ungewiss, die früheste Inbetriebnahme wird für das Jahr 2035 erwartet. Das elektronische Stellwerk am Ostbahnhof, auf das große Hoffnungen gesetzt werden, wird laut Rosenbusch kaum zur Verbesserung der Pünktlichkeit beitragen können.

Während der Podiumsdiskussion sprach der IHK-Experte Gregor Beiner über die Notwendigkeit flexibler Mobilitätslösungen, darunter Elektro-Taxis, die jedoch aufgrund fehlender Infrastruktur nur schwer umsetzbar sind. Verkehrsreferent Georg Dunkel from der Stadt München betonte die Wichtigkeit, den begrenzten Verkehrsspielraum effizient für verschiedene Verkehrsteilnehmer zu nutzen.

Deutschlandticket – Praktische Informationen

Das Deutschlandticket ist ein Monatsticket im Abo, das für einen ganzen Kalendermonat gültig ist. Es kann sowohl online bei MVG als auch in Kundencentern bestellt werden, etwa am Hauptbahnhof oder Marienplatz. Zu beachten ist, dass Fahrgäste ein vorläufiges Papierticket (Startercard) erhalten, das sie bis zur definitiven Ticketübertragung nutzen können. Bei der Bestellung im MVG-Kundencenter erfolgt eine anteilige Gutschrift für bereits verstrichene Tage, während beim Online-Kauf diese Regelung nicht gilt.

Um das Ticket effektiv zu nutzen, muss es nicht nur für den aktuellen Monat, sondern auch für den folgenden vollen Kalendermonat verwendet werden. Diese Maßnahme könnte dazu beitragen, die Akzeptanz des Verkehrsangebots trotz der steigenden Kosten zu erhöhen.

Landrat Christoph Göbel forderte zudem dringend eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel und eine schnellere Umsetzung von Verkehrsprojekten. Um dem Anstieg der Pendlerzahlen gerecht zu werden, sieht Rosenbusch auch Park-and-ride-Plätze als eine vielversprechende Lösung, die die Umstellung auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtern könnte.

Die Diskussion über die Zukunft der Mobilität in der Münchner Region bleibt angespannt, doch die Notwendigkeit für neue Ideen und Strategien ist klar. Der Weg zu einer nachhaltigen Mobilität könnte die Schlüsselstrategie sein, um die anhaltenden Herausforderungen im Verkehrssektor zu bewältigen.

Für weitere Informationen über nachhaltige städtische Mobilität können Interessierte einen Blick auf die Publikationen des Deutschen Städtetags werfen, die umfassende Analysen und Lösungsansätze bieten: Deutscher Städtetag.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.muenchen.de
Referenz 3
www.staedtetag.de
Quellen gesamt
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