
Semir Gracic, ein 24-jähriger Verteidiger, sorgte für Aufsehen in der Amateurfußballwelt, als er nach nur 20 Tagen beim TSV Landsberg den Verein wieder verließ. Zu Beginn des Jahres 2025 unterschrieb er einen Vertrag beim Landesligisten, nachdem er zuvor über 30 Spiele für den SC Oberweikertshofen in der Regionalliga absolviert hatte. Sein Wechsel zu Landsberg war als vielversprechend angesehen worden, doch die Realität war bereits nach wenigen Wochen anders.
Die Gründe für Gracics Abgang sind vielschichtig. Der Spieler benannte persönlich die Herausforderungen, die sich aus seiner beruflichen Tätigkeit auf Baustellen in München und der Entfernung zu Landsberg ergaben. Zudem stellte er fest, dass die vier Trainingseinheiten pro Woche und die langen Fahrten eine erhebliche Belastung für ihn darstellten. Laut Trainer Alexander Schmidt war es Gracic auch schwer gefallen, sich gegen die etablierten Abwehrspieler durchzusetzen, was seine Entscheidung lediglich verstärkte. Gracic bemerkt jedoch, dass er keinen Groll hegt und die Situation gut nachvollziehen kann. tz.de berichtet, dass dieser Wechsel auch in den Testspielen deutlich wurde, die Gracic nicht ganz überzeugen konnte, auch wenn er gegen die U19-Teams von 1860 München und Augsburg spielte.
Der Wechsel zu Waldperlach
Gracic schloss sich schließlich dem Bezirksligisten Waldperlach an, einem Verein, der bereits zuvor großes Interesse an dem Spieler gezeigt hatte. Besondere Unterstützung erhielt er dabei von Dzenis Toskic und Enes Bektesevic, letzterer pflegt eine persönliche Freundschaft zu Gracics Familie und bedankte sich für die unkomplizierte Freigabe durch Landsberg. Gracic empfindet den Transfer zu Waldperlach als Rückkehr zu seinen Wurzeln, da er die Umgebung gut kennt, auch wenn er nie zuvor für diesen Verein gespielt hatte. Vorherige Stationen waren unter anderem die SpVgg Unterhaching und der TSV 1860 München.
Der Spieler gibt bekannt, dass er plant, bis zum Sommer 2025 bei Waldperlach zu bleiben, mit dem klaren Ziel, den Klassenerhalt in der Bezirksliga Süd zu sichern. Zudem hegt Gracic die Absicht, in Zukunft wieder in den hochklassigen Amateurfußball zurückzukehren. Bektesevic hofft sogar auf einen längerfristigen Verbleib von Gracic in Waldperlach, was jedoch stark von den weiteren Entwicklungen in dieser Saison abhängt.
Ein Blick auf die Transfersituation
In der aktuellen Wintertransferperiode manifestiert sich auch eine allgemeine Tendenz: Wechsel im Amateurfußball sind nicht unüblich. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Januar ist die Transferperiode II, die kürzer ist als die im Sommer, was häufig zu schnellen Wechselentscheidungen führt. fussball.de hebt hervor, dass neben der Abmeldungsfrist bis zum 31. Dezember auch Ausbildungsentschädigungen eine Rolle spielen, wenn ein Spieler wechselt. Für Gracic ist dies der vierte Winter-Abgang des TSV Landsberg, wo unter anderem auch Dennis Polat und Raul Gheghes den Verein verließen.
Der TSV Landsberg muss damit umgehen, dass weiterhin Spieler den Verein verlassen. Gracics Abgang schlägt ein neues Kapitel auf, nicht nur für ihn, sondern auch für den Verein, der nun gefordert ist, die entstandenen Lücken in der Abwehr zu schließen. Während Gracic sein eigenes Kapitel in Waldperlach aufschlägt, bleibt abzuwarten, wie sich sowohl der Spieler als auch die Vereine in den kommenden Monaten entwickeln werden.