
In den letzten Jahren hat sich die Gründerlandschaft in Deutschland, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), dynamisch entwickelt. Ein Beispiel hierfür sind die drei jungen Gründer Enes Arpaci, Haris Yalcinkaya und Ilirjan Bytyqi. Die beiden ersten Studienkollegen an der TU Dortmund und Bytyqi von der Universität Duisburg-Essen sind bemerkenswerte Akteure in der KI-Branche. Nach dem Abschluss ihrer Masterstudien haben sie eine Geschäftsidee erarbeitet, die sich auf flexible KI-Werkzeuge für Unternehmen konzentriert.
Im Jahr 2022 bewarben sich die Gründer erfolgreich für ein Gründungsstipendium.NRW und entwickelten die Pipeline „DatenLabel“, ein KI-gestütztes Toolset für Unternehmen. Dieses Tool unterstützt Unternehmen bei der Identifikation und Priorisierung ihrer KI-Anwendungen, was laut Haris Yalcinkaya eine Herausforderung für viele Unternehmen darstellt.
Gründung der Ziya GmbH
Im Jahr 2024 gründeten sie ihr Unternehmen Ziya GmbH in Dortmund. Der Name Ziya, was im Arabischen „Licht“ oder „Glanz“ bedeutet, spiegelt die Vision der Gründer wider, Unternehmen in der Künstlichen Intelligenz zu bereichern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wählte Ziya für eine zweite Förderphase ihrer KI-Modellprojekte aus. Abgesehen von der Entwicklung von KI-Lösungen bietet das Team auch eine KI-Textassistenz namens „Taila“ an und führt Workshops sowie Unternehmensberatungen an.
Das primäre Ziel von Ziya ist es, maßgeschneiderte KI-Strategien zu entwickeln, die auf individuellen Anwendungsfällen basieren, wie etwa der Vorhersage von Gerätausfällen in Produktionsbetrieben zur Kostenreduktion. Diese Lösungen werden in Übereinstimmung mit den hohen Datenschutz- und Urheberrechtsstandards angeboten. Die Ziya GmbH bleibt zudem eng mit der Wirtschaftsregion Dortmund verbunden und hat sich für den Innoclub der IHK zu Dortmund beworben.
Unterstützung für KI-Start-ups in Europa
Der Fokus auf KI-Start-ups ist nicht nur auf Dortmund beschränkt. Auch in München arbeiten Institutionen wie die Hochschule München und die Technische Universität München daran, die Stadt als Leuchtturm für KI-Start-ups zu etablieren. Das Projekt AI+Munich, das Teil des EXIST-Programms des BMWi ist, zielt darauf ab, die Anzahl von KI-Start-ups in der Metropolregion zu erhöhen und bestehende Gründungen zu unterstützen. Die Initiative wurde von Professoren und Wissenschaftlern ins Leben gerufen, um die Innovationskraft in der Region zu stärken.
Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung von Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Bereich KI vorgestellt. Dazu gehören unter anderem die Einrichtung von KI-Fabriken und die Gründung eines KI-Büros, das die Entwicklung und Koordinierung der KI-Politik in der EU überwacht. Diese Initiativen wurden von hochrangigen EU-Vertretern, darunter Margrethe Vestager, angekündigt und sollen dazu beitragen, die Forschung und Entwicklung im Bereich der KI zu fördern.
Die Maßnahmen der EU zielen darauf ab, ein starkes Ökosystem für Start-ups und Scale-ups zu schaffen, indem finanzielle Unterstützung bereitgestellt wird. Bis 2027 sollen zusätzliche Investitionen von etwa 4 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen im Bereich KI zu steigern. Dies zeigt das starke Bestreben, KI als Schlüsseltechnologie zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen zu positionieren.
Insgesamt verdeutlicht die zunehmende Unterstützung für KI-Gründungen, sowohl auf regionaler als auch auf europäischer Ebene, das Potenzial dieser Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig zu transformieren. Die Entwicklungen in Dortmund und München stellen dabei nur einige Beispiele für eine vielversprechende Zukunft dar.