
Jörg Dahlmann, ein ehemaliger Fußball-Kommentator, hat kürzlich heftige Kritik an seinem Ex-Arbeitgeber Sky geübt. In einem Instagram-Post äußerte er seinen Unmut über die jüngsten Kündigungen, die Sky vielen Mitarbeitern, darunter auch Fußball-Reportern, verpasst hat. Dabei handelt es sich, laut Berichten, um eine „niedrige zweistellige Zahl“ an Entlassungen. Dahlmann, der von 2017 bis 2021 bei Sky tätig war und Spiele der 1. und 2. Bundesliga kommentierte, sieht die Unternehmensführung in der Verantwortung und bezeichnet sie als „herzlos und skrupellos“. Er fordert, dass stattdessen Führungskräfte mit Boni entlassen werden sollten t-online.de.
Zusätzlich äußerte Dahlmann seine Besorgnis über die Preiserhöhung für Abonnements bei Sky, während die beliebte Konferenzübertragung ab dem kommenden Sommer wegfallen soll. Aktuell kostet ein Sky-Jahresabo mit Bundesliga-Paket 30 Euro im ersten Jahr, danach 40 Euro. Diese Veränderungen und die Art der Entlassungen lassen bei Dahlmann die Frage aufkommen, ob die Entscheidungen im besten Interesse der Zuschauer getroffen werden express.de.
Die Umstände der Entlassung
Dahlmann wurde im Frühjahr 2021 entlassen, nachdem er wegen eines Kommentars in die Kritik geraten war, der als rassistisch wahrgenommen wurde. Der Vorfall ereignete sich während eines Zweitliga-Spiels, als er eine Situation beschrieb und die Formulierung „Land der Sushis“ verwendete. Diese Äußerung führte zu einem öffentlichen Aufschrei. Dahlmann selbst sieht die Bewertung seiner Aussagen als falsch an und empfindet die frühere Reaktion von Sky als übertrieben. Er bezeichnete die eigenen Erfahrungen bei Sky als „Mobbing“ und „unprofessionell“ express.de.
Zusätzlich wird Dahlmanns frühere Kontroverse thematisiert, als er eine Bemerkung über Sophia Thomalla machte, die ihm Sexismusvorwürfe einbrachten. Trotzdem bleibt Dahlmann davon überzeugt, dass Sky mittlerweile anders auf seine Äußerungen reagieren würde, und kritisiert die Entscheidung, ihn zu entlassen.
Kritik am Sportjournalismus
Die Diskussion um Kommentatoren im Fußball wirft auch einen breiteren Blick auf den Sportjournalismus. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München zeigt, dass Frauen im Sportjournalismus stark unterrepräsentiert sind, obwohl sie etwa 50% der Bevölkerung ausmachen. Die Forschung zielt darauf ab, die Leistung männlicher und weiblicher Kommentatoren zu bewerten und den Wunsch nach mehr weiblichen Stimmen im Fußball zu ermitteln fachjournalist.de.
Die Studie, die über die Plattform Facebook durchgeführt wurde, befragte insgesamt 236 Nutzer. Die Ergebnisse zeigen, dass männliche Kommentatoren tendenziell bessere Bewertungen erhalten als ihre weiblichen Kollegen. Ein erheblicher Teil der Befragten, insbesondere Frauen, wünscht sich mehr weibliche Kommentatoren im Fußball. Diese Bedürfnisse und Wahrnehmungen sind wichtige Themen, die in der Diskussion um die Zukunft des Sportjournalismus berücksichtigt werden müssen.