
Der Münchner Hauptbahnhof steht im Mittelpunkt eines zunehmenden Konflikts unter Taxifahrern. Immer mehr Fahrer beklagen sich über unkollegiale Praktiken und unzureichende Infrastruktur. Insbesondere die nun illegal am Bahnhofseingang wartenden Taxis, die anderen Fahrgästen die Kunden wegnehmen, sorgen für Unmut und Verwirrung.
Rund 20 Taxifahrer haben sich an den Zugängen des Hauptbahnhofs positioniert, wo aufgrund von Baustellen keine legalen Taxistandplätze mehr zur Verfügung stehen. Dies führt dazu, dass legale Taxifahrer gezwungen sind, etwa 500 Meter entfernt zu parken, was die Auffindbarkeit für Reisende erheblich erschwert. Eine falsche oder fehlende Beschilderung in der Bahnhofshalle trägt weiter zur Orientierungslosigkeit bei, insbesondere für Neuankömmlinge.
Änderungen und Herausforderungen
Thomas Kroker und Patrick Nothhaft, beide Taxi-Chefs in München, haben die illegale Situation beobachtet. Vor den Umbauten waren vier Taxistandplätze vorhanden, doch nun gibt es nur noch vier Stellplätze vor dem Hotel Meridien und Platz für etwa 35 Taxis in der schwer zu findenden Mittererstraße, einer Seitenstraße der Bayerstraße.
Ein weiterer Punkt der Kritik ist die baldige Änderung der Einbahnstraßenregelung in der Mittererstraße, die bei wenigen Fahrern bereits Besorgnis ausgelöst hat. Ab Mitte März 2025 könnte diese temporäre Maßnahme Umwege verursachen. Die Situation bleibt angespannt, da häufig Auseinandersetzungen zwischen den Taxifahrern entstehen; einige drohen sogar mit Gewalt.
Neuer Standort und Kundenzufriedenheit
Ein wichtiger Punkt der Kontroversen ist auch der neue Standort für Taxis, der seit dem 12. Februar in der Pfefferstraße eingerichtet wurde. Max Weiland, ein Taxifahrer aus München, kritisiert den „Pfefferstand“, der zwischen Pfeffer- und Lämmerstraße am Ausgang Nord zur Arnulfstraße gelegen ist und Platz für etwa 40 Taxis bietet.
Die Deutsche Bahn hat den alten Platz in der Bayerstraße im Dezember gekündigt, und die neue Regelung ermöglicht es Taxis nicht mehr, die Südseite des Bahnhofs anzufahren. Obwohl Hinweisschilder aufgestellt wurden, klagen viele Taxi-Fahrer über Chaos und Verwirrung, insbesondere unter Reisenden, Senioren und Menschen mit Gehbehinderungen.
Das Mobilitätsreferat hingegen sieht die neue Regelung als passend an, da Reisende ein Taxi auf der gegenüberliegenden Straßenseite finden können. Trotzdem fordert die Taxi-München eG eine möglichst frühzeitige Einbeziehung in solche Entscheidungen, um die Planung zukünftiger Taxi-Stände zu verbessern.
Auswirkungen auf die Taxibranche
Die Verlegung der Taxistände am Münchner Hauptbahnhof ist nur ein Teil eines größeren Problems. Der südliche Taxistand neben dem Sofitel wird aufgrund der Bauarbeiten für die zweite Stammstrecke der S-Bahn zum Jahreswechsel 2023/2024 entfernt. Dies hat bereits zu einem Mangel an geeigneten und gut erreichbaren Standorten geführt. Die besorgten Taxifahrer befürchten, dass die aktuelle Situation am Bahnhof zu einem Chaos führen wird, falls weitere Standplätze wegfallen.
Sibylle Stöhr, Grünen-Stadträtin, fordert die Stadt auf, schnellstmöglich neue Lösungen zu finden, um die unzureichende Infrastruktur für die Taxifahrer zu verbessern. Die Taxi EG München hat bereits alternative Standortvorschläge geprüft, jedoch fehlen bislang die Fortschritte, um den Fahrern eine stabile Lösung anzubieten.
Die Situation bleibt angespannt, und es zeichnet sich ab, dass der Unmut unter den Taxifahrern mittelfristig weiter zunehmen könnte, wenn keine adäquaten Lösungen gefunden werden. Die Frage bleibt, wie die Stadtverwaltung und die Deutsche Bahn auf diese Herausforderungen reagieren werden.
Insgesamt zeigt sich, dass der Münchner Hauptbahnhof weit mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt ist; er ist auch ein Zentrum von Konflikten und Herausforderungen für die Taxi-Community, die dringend Lösungen benötigt.
Mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie bei tz.de, abendzeitung-muenchen.de und tz.de.