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Bürgerentscheid: 40.000 unterschreiben gegen Münchens Hochhauspläne!

In München haben über 40.000 Bürger Unterschriften für einen Entscheid gegen den Bau neuer Hochhäuser gesammelt. Der Stadtplanungsausschuss diskutiert bald die umstrittenen Pläne nahe der Paketposthalle.

In München wird momentan ein bedeutendes und kontroverses Vorhaben zur Errichtung neuer Hochhäuser heiß diskutiert. Der Bürgerverein „Hochhausstop – München den Menschen“ hat über 40.000 Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid über die geplanten Bauprojekte zu forcieren. Diese Unterschriften markieren einen entscheidenden Schritt, denn das notwendige Quorum von drei Prozent der Gemeindebürger wurde damit erreicht. Der Hintergrund ist ein Plan von Investoren, zwei Hochhäuser mit einer Höhe von bis zu 155 Metern an der Paketposthalle zu errichten, der am kommenden Mittwoch im Stadtplanungsausschuss behandelt wird, wie PNP berichtet.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens argumentieren, dass solche Hochhäuser die Lebensqualität in der Stadt beeinträchtigen und die Silhouette Münchens verändern könnten. Besonders besorgt zeigt sich der Verein über die Auswirkungen auf die Umgebung der Paketposthalle und fordert, dass dort keine Gebäude höher als 60 Meter angehoben werden dürfen. Diese Angelegenheit ist auch umso brisanter, da ein Bürgerentscheid aus dem Jahr 2004, der Hochhäuser über 100 Meter gedeckelt hat, lediglich kurzfristig rechtliche Bindung hatte.

Der Einfluss auf das Stadtbild

Besonders strittig ist das Vorhaben aufgrund der proximity zu historischen Gebäuden, insbesondere dem Schloss Nymphenburg. Laut der Münchner Hochhausstudie (HHS) 2023 könnte die Sicht auf das Schloss, das eines der größten Barockschlösser Europas ist, durch die geplanten Wolkenkratzer beeinträchtigt werden. Der Deutsche Verband für Kunstgeschichte äußert Bedenken bezüglich der Beeinträchtigung der Sichtachsen, die unabdingbar für die Wahrnehmung des historischen Erbes sind. Der Verband kritisiert außerdem, dass die Stadt München keine umfassenden Untersuchungen zu den Sichtachsen und der Raumwirksamkeit angestellt hat, was die Wahrnehmung des Schlosses nachhaltig gefährden könnte, wie auf hochhausstop.de dargelegt wird.

Der Verband fordert eine Beibehaltung der Sichtbezüge auf die Schlossanlage und kritisiert die planerischen Vorgehensweisen, welche potenziell die Denkmalbedeutung des Schlosses unterminieren könnten. Eine solch mangelhafte Planung könnte nicht nur das kulturelle Erbe gefährden, sondern auch die internationale Anerkennung und Vermittlung der historischen Bedeutung gefährden.

Neueste Entwicklungen in der Hochhausplanung Münchens

Das Thema Hochhausbau zeigt sich als ein brennendes Thema nicht nur für die Bürger Münchens, sondern auch im Kontext der deutschen Architektur und Stadtplanung insgesamt. München hat im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten eine relativ niedrige Anzahl von hohen Bauten. Lediglich sechs Hochhäuser über 100 Meter existieren derzeit, darunter das höchste Gebäude, der Uptown mit 146 Metern, während das höchste Bauwerk, der Olympiaturm, stolze 291 Meter misst und bereits seit 1968 das Stadtbild prägt (werkstadt-muenchen.de).

Die Diskussion über die neuen Hochhausprojekte ist zudem nicht isoliert. Der Stadtrat hat 2023 bereits Richtlinien beschlossen, die den Bau von Hochhäusern auf bestimmte Gebiete beschränken und bestimmte Kriterien vorschreiben. Ein weiterer Bürgerentscheid könnte dabei helfen, eine klare Richtung in den langfristigen Überlegungen zur Hochhausplanung zu bekommen.

Wie sich die Diskussion und die kommenden Entscheidungen entwickeln, bleibt abzuwarten. Die Bürger Münchens haben jedoch mit dem erfolgreichen Begehren ein starkes Zeichen gesetzt, dass sie aktiv in die Stadtplanung eingreifen möchten.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
hochhausstop.de
Referenz 3
www.werkstadt-muenchen.de
Quellen gesamt
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