
In Ganderkesee engagiert sich der Fuhrenkamp-Schutzverein (FSV) leidenschaftlich für die Erhaltung der Artenvielfalt und die Pflege lokaler Biotope. Mitte November 2025 führte der Verein in zwei Sandgruben im Schlutter und Rethorn seine jährliche Entkusselungsaktion durch. Diese Maßnahmen, die seit 15 Jahren einmal jährlich durchgeführt werden, sind entscheidend für den Artenschutz und den Erhalt seltener Insektenarten.
Die jüngste Entkusselung fand Ende Januar 2025 in der Grube „Fingertipp und Daumengrün“ statt und wurde in Zusammenarbeit mit einem Bioleistungskurs der zwölften Klasse des Gymnasiums Ganderkesee durchgeführt. Dabei wurden vor allem Gehölze wie Birken und Robinien entfernt, die aufgrund ihrer schnellen Wachstumsfähigkeit die Entwicklung der Biodiversität gefährden können. Der Landschaftsökologe Klaus Handke vermittelte den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung dieser Pflegearbeiten, die zwar kurzfristig sichtbare Veränderungen, aber langfristig nachhaltige Effekte auf die Biodiversität haben.
Langfristige Perspektiven der Entkusselungsmaßnahmen
Die Entscheider erinnern daran, dass der Schutz von Biotopen auch eine wesentliche Rolle im Klimaschutz spielt. Üblicherweise gibt es ein Schneideverbot für Gehölze, Bäume und Hecken vom 1. März bis 30. September, um brütenden Vögeln nicht in die Quere zu kommen. Ausnahmen gelten jedoch nur für das Fällen von Bäumen, wenn sich dort besetzte Vogelnester befinden.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist das Renaturierungsprojekt im Hohenbökener Moor, das nicht nur auf den Moor- und Naturschutz, sondern auch auf wirtschaftliche Erträge abzielt. Hierbei betreibt das 3N-Kompetenzzentrum Versuchspolder zur Reduzierung von Treibhausgasen. Jährlich werden durchschnittlich 30 Tonnen CO₂ pro Hektar auf niedersächsischen Ackerflächen emittiert. Die Paludikultur, eine Anbaumethode für Schilf und zwei Sorten Rohrkolben, könnte als alternatives Dämmmaterial und Dünger dienen.
Die Rolle der Renaturierung im Naturschutz
Die Wichtigkeit der Renaturierung für den Naturschutz wird auch in anderen Regionen Deutschlands erkannt. Ein besonders erfolgreiches Beispiel ist die Renaturierung des Elbe-Nationalparks, der als Rückzugsort für bedrohte Arten dient. Auch die Isar in München zeigt, dass durch Renaturierung die Artenvielfalt gesteigert werden kann. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie zur Reduktion menschlicher Umwelteinflüsse und zur Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Ziel ist es, verschiedenste Arten und ihre Lebensraumansprüche zu respektieren und zu fördern, wie eine Analyse von das-wissen.de zeigt.
Renaturierungsstrategien beinhalten die Schaffung von Auenlandschaften, die Wiederherstellung natürlicher Flussläufe sowie die Bildung von Biotopverbundsystemen, die die Wanderung von Arten unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist das Tister Bauernmoor in Niedersachsen, wo durch gezielte Wiedervernässung nicht nur die Biodiversität gefördert, sondern auch die CO₂-Speicherung verbessert wurde.
In einem Zeitalter, in dem der Schutz der Umwelt und die Förderung der Lebensvielfalt mehr denn je von Bedeutung sind, bleibt die Arbeit des Fuhrenkamp-Schutzvereins und ähnlicher Organisationen von großer Relevanz. Sie tragen aktiv dazu bei, dass auch zukünftige Generationen einen lebendigen und artenreichen Lebensraum genießen können, wie der Weser-Kurier berichtet.