
Anna Hanusch, die langjährige Grünen-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses in Neuhausen-Nymphenburg, wird ab dem 1. Juli 2025 neue Dezernentin für Umwelt, Stadtgrün und Hochbau in Braunschweig. Ihr Amtsantritt wurde vom Rat der Stadt braunschweig genehmigt, nachdem der bisherige Dezernent Holger Herlitschke zum Ende des vergangenen Jahres aus dem Dienst ausgeschieden war. Der Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum lobte Hanuschs umfangreiches Fachwissen und ihr Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Politik und Verwaltung, wodurch sie als wertvolle Ergänzung des Dezernatsteams angesehen wird. Hanusch plane, ihr BA-Mandat bis Juni 2025 auszufüllen und werde im Mai oder Juni ihres Amtes als Vorsitzende zurücktreten.
Die 48-Jährige, geboren 1976 in Kassel, hat bereits einen Masterabschluss in Denkmalpflege und war seit 2006 in verschiedenen Architekturbüros tätig. Ihre politische Karriere startete sie 2014, als sie Mitglied des Stadtrats von München wurde. Sie hatte auch eine zweijährige Amtszeit als Vorsitzende der Grün/Rosa-Stadtratsfraktion inne. Diese Erfahrungen sieht sie als ideale Grundlage für ihre neue Rolle in Braunschweig, wo sie näher bei ihrer Familie wohnen kann, die in Hannover lebt.
Der Weg zur neuen Position
Hanusch wurde auf die Dezernatsstelle durch einen Tipp aus der Braunschweiger Politik aufmerksam. Ihr Engagement kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Stadt eine neue Aufgabenverteilung innerhalb der Dezernate umsetzt. Dies beinhaltet unter anderem die Rückführung des Fachbereichs Feuerwehr ins Ordnungs- und Personaldezernat. Auch die Sportverwaltung wechselt vom Umwelt- ins Finanzdezernat, während die Stabsstelle Digitalisierung künftig dem Dezernat des Oberbürgermeisters zugeordnet wird.
Die Bemühungen um eine gerechtere Stadtentwicklung sind auch Teil der Diskussionen rund um die Stadtplanung und Verwaltung. Besonders die Notwendigkeit einer gleichberechtigten Stadtplanung für alle Geschlechter und sozialen Gruppen wird zunehmend thematisiert. Stadtplanerinnen wie Christin Noack fordern, dass öffentliche Räume die Bedürfnisse diverser Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Diese Debatte ist besonders relevant, da die Planung oft männlich dominiert ist und häufig an den wochenendtypischen Bedürfnissen männlicher Pendler ausgerichtet ist.
Persönliche Reflektion und Ausblick
Hanusch empfindet den Abschied von München als schwer, plant aber, die Stadt weiterhin zu verfolgen und regelmäßig zu besuchen. Ihre Wahl in Braunschweig gilt für acht Jahre, nach denen eine mögliche Wiederwahl durch den Stadtrat entschieden wird. Diese Perspektive eröffnet ihr nicht nur die Chance, ihre architektonischen und verwaltungsbezogenen Kenntnisse einzubringen, sondern bietet auch eine Gelegenheit zur Veränderung in der Stadtentwicklung. Dies könnte dazu beitragen, die Gestaltung öffentlicher Räume gerechter und inklusiver zu machen.
Die bevorstehenden Veränderungen in Braunschweig könnten auch einen positiven Einfluss auf die Stadtplanung haben, die die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Dabei stehen Themen wie Gender Mainstreaming, das in Wien bereits aktiv umgesetzt wird, und die Förderung weiblicher Führungskräfte in der Stadtverwaltung im Vordergrund. In diesem Zusammenhang wird die Rolle von Frauen in der Stadtplanung und Architektur als entscheidend angesehen, um eine dynamische und integrative Stadtentwicklung zu sichern.