
Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat sich dramatisch verschlechtert. In der Millionenstadt Goma, die seit fast zwei Wochen von der M23-Rebellengruppe und ruandischen Soldaten belagert wird, sind Tausende gestorben und Hunderttausende vertrieben worden. Regierungssprecher Patrick Muyaya berichtete von über 3.000 Toten und verwies auf 800 Leichname in überfüllten Leichenhallen.Tagesschau In den Krankenhäusern herrscht Überlastung, während das medizinische Personal am Limit seiner Kräfte arbeitet. Viele der Verletzten wurden durch Schüsse getroffen, und die Versorgungslage ist katastrophal.
Etwa 700.000 Menschen sind auf der Flucht und suchen Schutz in Sammelunterkünften, Kirchen und Schulen. Die humanitäre Krise wird durch Berichte über Vergewaltigungen, Plünderungen und Mangelernährung, insbesondere bei Kindern, verschärft.ZDF Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte, warnt vor einer sich zuspitzenden humanitären Notlage und fordert sofortige Maßnahmen zur Linderung daselbst.
Politische Spannungen und Vorwürfe
Die kongolesische Regierung hat die Einrichtung von Verhandlungen in Tansania angekündigt, bei denen auch Staats- und Regierungschefs aus Ruanda erwartet werden. Kongo fordert einen sofortigen Waffenstillstand, den Abzug der ruandischen Truppen und die Rückgabe von Goma.Tagesschau Ruanda wird beschuldigt, die M23-Rebellen militärisch zu unterstützen, während Präsident Kagame dies entschieden zurückweist. Er argumentiert, es gehe in erster Linie um den Schutz der Tutsi-Völker im Kongo.
Die Wurzel des Konflikts wird von Experten, wie dem Politologen Peter-Simon Handy, in den wertvollen Bodenschätzen der Region gesehen. Ruanda exportiert jährlich Rohstoffe im Wert von über einer Milliarde Dollar, ein Großteil davon stammt aus dem Kongo. Diese wirtschaftlichen Interessen tragen zur Komplexität des Konflikts bei, der sowohl um Macht als auch um Geld geht.Die Zeit
Internationale Reaktionen und Forderungen
Die humanitäre Krise hat auch internationale Aufmerksamkeit erregt. Thérèse Kayikwamba Wagner, Außenministerin der Demokratischen Republik Kongo, fordert prominente Fußballvereine wie den FC Bayern München und den FC Arsenal auf, ihre Zusammenarbeit mit Ruanda zu beenden.Die Zeit Sie verweist auf einen UN-Bericht, der die Präsenz von 4.000 ruandischen Soldaten im Kongo dokumentiert und auf die verschärfte humanitäre Situation hinweist.
Die M23-Rebellen haben bereits die Kontrolle über Goma übernommen und zielen darauf ab, die Hauptstadt Kinshasa zu erobern. Die Situation vor Ort ist prekär: Menschen sind eingeschlossen, und die Versorgung mit Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe ist eingeschränkt. Die Berichte über massenhafte Vergewaltigungen von Frauen in Gefängnissen und andere Menschenrechtsverletzungen dürfen nicht ignoriert werden. Inmitten all dieser Gewalt bleibt die Frage nach einer friedlichen Lösung unklar.