
In den frühen Morgenstunden des 6. Februar 2025 kam es zu umfangreichen Polizeidurchsuchungen im Allgäu. Beamte waren in der Region aktiv, um Wohnungen von Verdächtigen zwischen 18 und 34 Jahren in und um Memmingen zu untersuchen. Diese Maßnahmen fanden sowohl am Dienstag als auch am Donnerstag dieser Woche statt.
Bei den Durchsuchungen wurden erhebliche Mengen an Drogen und eine Vielzahl von Waffen sichergestellt. Zu den Drogen zählten Kokain, Marihuana und verschreibungspflichtige Medikamente. Besonders auffällig war die Entdeckung bei einem Beschuldigten, bei dem mehrere hundert Gramm Marihuana sowie eine über die zulässige Menge hinausgehende Anzahl von Cannabispflanzen gefunden wurden. Darüber hinaus konnten die Beamten verschiedene Waffen beschlagnahmen, darunter Schlagringe, Totschläger, Wurfsterne, Butterflymesser sowie Schreckschusswaffen.
Festnahmen und laufende Ermittlungen
Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung war die Festnahme eines gesuchten Besuchers in einer der durchsuchten Wohnungen. Dieser war aufgrund eines Haftbefehls zur Fahndung ausgeschrieben und wurde nach seiner Festnahme in ein Gefängnis verbracht. Die Ermittlungen in diesen Fällen dauern weiterhin an, wobei die Polizei auch die Verbindungen der Beschuldigten zum Drogenhandel näher untersuchen wird.
Die Situation im Bereich der Drogenkriminalität hat in den letzten Jahren besorgniserregende Dimensionen erreicht. Laut dem Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2022 bundesweit 346.877 Rauschgiftdelikte registriert, ein Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte Droge, deren Delikte rund zwei Drittel der Gesamtzahlen ausmachen. Im Jahr 2023 wurden allein 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis erfasst. Auch die Sicherstellungszahlen sind alarmierend: 20,9 Tonnen Marihuana und 3,7 Tonnen Haschisch konnten beschlagnahmt werden.
Der stark steigende Kokainhandel
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bei Kokain-Delikten, die 2023 um 27,4 % zugenommen haben, was einen neuen Höchststand darstellt. Die Menge an sichergestelltem Kokain verdoppelte sich mittlerweile auf etwa 43 Tonnen. Die Zunahme des Handels mit diesen Drogen zeigt sich auch im wachsenden Einsatz von Online-Plattformen und Messenger-Diensten für den illegalen Warenvertrieb.
Die Polizei ist bestrebt, der Rauschgiftkriminalität an allen Punkten der Logistikkette entgegenzuwirken, um den gestiegenen Herausforderungen im Bereich der Drogenbekämpfung gerecht zu werden. Die aktuelle Lage verdeutlicht die Notwendigkeit einer intensiven und fortlaufenden Bekämpfung dieser Verbrechen, um die Bevölkerung zu schützen und die Sicherheit zu erhöhen.
Diese Entwicklungen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen und Aufklärung zum Thema Drogenmissbrauch sowie die Unterstützung für betroffene Personen verstärkt ins Augenmerk zu nehmen.
Weitere Informationen zu den aktuellen Trends in der deutschen Rauschgiftkriminalität und deren Auswirkungen können auf den Webseiten der Badischen Neuesten Nachrichten und der Badischen Zeitung sowie dem Bundeskriminalamt abgerufen werden.