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Max Eberl über seine spannende Reise: Vom Druck zur inneren Heilung

Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern München, spricht offen über seine mentalen Herausforderungen und den Weg zur Gesundung. Er betont die Wichtigkeit von Hilfe und bewusster Lebensführung nach dem Rücktritt.

Max Eberl, der Sportvorstand von Bayern München, hat kürzlich über seine tiefgreifenden psychischen Probleme gesprochen, die er vor drei Jahren erlebte. Im Januar 2022 trat er von seiner Position als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach zurück. Diese Entscheidung fiel ihm nicht leicht, da er sich nicht mehr in der Lage fühlte, einen Bundesliga-Verein zu führen. Die Zeit danach beschreibt Eberl als sowohl gesundheitlich als auch menschlich herausfordernd. Oft saß er stundenlang auf der Couch und hatte Schwierigkeiten, sich zur Arbeit zu motivieren. In einem Interview betont er: „Diese sechs bis sieben Monate nach meinem Rücktritt waren die spannendste Reise meines Lebens“ (PNP).

Eberl rät Menschen in ähnlichen Situationen, sich Hilfe zu suchen. Diese Erkenntnis war für ihn essenziell. Er erklärt, dass es wichtig sei, den „Exit“ rechtzeitig zu erkennen, was ihm gelungen ist. Rückblickend sieht er seine letzten Monate vor dem Rücktritt als emotionalen Prozess, der sowohl schmerzhaft als auch schön war. In dieser Zeit hat er gelernt, bewusster zu leben. Während eines Spaziergangs mit seinem Hund lässt er sein Handy inzwischen zu Hause. Es sind Zeiten, in denen er ungestört von Trainern oder Journalisten sein kann und sich ganz auf den Moment konzentriert (FLZ).

Psychische Herausforderungen im Profisport

Die Gewöhnung an Druck und Leistungsanforderungen stellt nicht nur aktive Athleten vor immense Herausforderungen, sondern auch solche, die ihre Karriere beendet haben. Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigt, dass Sportler über ihre Karriere hinweg mehreren Stressoren ausgesetzt sind. Diese reichen von Leistungsdruck bis hin zu Verletzungsangst. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen erheblich. Der Wegfall der sportlichen Identität und die damit verbundene Routine können zudem neue Belastungen nach der aktiven Laufbahn mit sich bringen (Sportmedizin).

Eine niederländische Metaanalyse belegt, dass selbst ehemalige Athleten, die unfreiwillig ihre Karriere beenden mussten, weiterhin anfällig für psychische Probleme sind. So zeigen die Ergebnisse, dass seelische Belastungen, Schlafstörungen und Angststörungen unter aktiven und ehemaligen Athleten überdurchschnittlich häufig auftreten. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit für spezielle Betreuungsangebote während und nach der aktiven Karriere. Die Autoren der Studien plädieren für interdisziplinäre psychosoziale Betreuungskonzepte, um dem individuellen Bedarf von Athleten gerecht zu werden und sie in Übergangsphasen zu unterstützen.

Wichtige Lektionen für die Zukunft

Eberls Erfahrungen belichten die Notwendigkeit offener Gespräche über psychische Gesundheit im Sport. Erst kürzlich trat er seinen neuen Posten als Sportvorstand bei Bayern München im März 2024 an. Sein Werdegang, geprägt von 23 Jahren bei Borussia Mönchengladbach, Schwesterverein Leipzig und nun Bayern, ist eine eindrucksvolle Entwicklung. Die Schilderungen seines Kampfes geben jedoch auch ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Themen rund um psychische Gesundheit im Sport stets im Blick zu behalten.

Seine Bemühungen, das Bewusstsein für diese Probleme zu schärfen, sind unabdingbar. Die Herausforderungen im Leistungssport wirken oft unsichtbar, sind jedoch folgenschwer und fordern ein Umdenken in der wahrnehmenden Gesellschaft.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.flz.de
Referenz 3
www.zeitschrift-sportmedizin.de
Quellen gesamt
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