
In einem aktuellen TV-Interview haben Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern München, und Fernando Carro, der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, ihre vergiftete Vergangenheit thematisiert. Beide Männer hatten während der Transferverhandlungen um Verteidiger Jonathan Tah heftige Konflikte. Wie t-online.de berichtet, äußerte Carro bei einem Treffen mit Leverkusen-Fans, dass er von Eberl „absolut nichts“ halte und nicht mit ihm verhandeln wolle. Diese uneingeschränkte Negativäußerung kam nach intensiven Verhandlungen um einen Wechsel von Tah nach München.
Die Gespräche schienen vielversprechend. Bayern und Leverkusen hatten sich mündlich auf eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro geeinigt. Diese umfasste einen festen Betrag von 25 Millionen Euro, ergänzt um variable Zahlungen. Dennoch gab es keine schriftliche Vereinbarung, was die Gespräche komplizierte. Der Wechsel von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui zu Manchester United wird von Experten als ein Hindernis für den Transfer von Tah gesehen, was die Situation zusätzlich belastete.
Witzelnde Rivalität im TV
Im Interview mit Moderator Alexander Schlüter, das bei Amazon Prime ausgestrahlt wurde, näherten sich Eberl und Carro der Situation mit einer gewissen Leichtigkeit. Eberl betonte, dass sich beide häufiger sähen und ihre Zusammenarbeit Fortschritte zeige. Carro zog sogar einen humorvollen Vergleich, indem er scherzte, dass die beiden „in der Lage sind, die Dinge zu klären“. Ungeachtet dieser schauspielerischen Versöhnlichkeit bleibt der Streit in den Hintergrund der Diskussion um den Transfer von Jonathan Tah bestehen.
Die Situation ist für Bayer Leverkusen besonders heikel. Carro gab zu erkennen, dass Leverkusen nicht bereit ist, Tah an einen direkten Konkurrenten zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen. „Es ist uns lieber, ihn nächstes Jahr ablösefrei zu verlieren“, erklärte er. Diese Haltung verdeutlicht die steigenden Spannungen zwischen den Clubs und wirft die Frage auf, ob eine zukünftige Zusammenarbeit im Transfergeschäft überhaupt noch möglich ist. Bavarian Football Works hält fest, dass Carro sich, trotz seines negativen Kommentars, später entschuldigte und Eberls Kompetenzen respektierte.
Die konfliktbeladene Beziehung wird von vielen Beobachtern mit Argusaugen verfolgt, da sie die Dynamik zwischen Bundesliga-Konkurrenten erheblich beeinflussen könnte. Der Transfermarkt bleibt in einer ständigen Bewegung, und die Frage, ob Max Eberl weiterhin Spieler aus Leverkusen verpflichten kann, wird entscheidend für die Kaderplanung des FC Bayern sein. In diesem Kontext sieht sich der FC Bayern nicht nur am Verhandlungstisch, sondern auch in einem zunehmend umstrittenen Machtspiel mit einem der prominentesten Bundesliga-Clubs.