
Nach der schmerzlichen 0:4-Niederlage von Borussia Dortmund im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona steht Trainer Niko Kovac unter Druck. Kovac hat die Kritik an seiner Entscheidung, auf eine Viererkette umzustellen, zurückgewiesen. Er argumentiert, dass das Ergebnis das Resultat eines kollektiven Abwehrversagens war und nicht an der Änderung der Abwehrformation liege. „Die Taktik war nicht das Problem“, ließen sich auch Sportdirektor Sebastian Kehl und Kapitän Emre Can zitieren, die Kovac in seiner Verteidigung unterstützen.
Die Umstellung auf eine Viererkette fiel besonders auf, da Dortmund zuvor in der Bundesliga mit einer stabilen Fünferkette zwei Siege erzielt hatte. Kovac begründete die Entscheidung, gegen die stark offensiv aufspielenden „Weltklassestürmer“ Barcelonas zu wechseln, mit der Notwendigkeit, die Defensive zu verstärken. Außenverteidiger Julian Ryerson und Ramy Bensebaini wiesen jedoch mehrere Schwächen im Spiel auf, und Kovac kritisierte die mangelnde Unterstützung der Außenstürmer Karim Adeyemi und Jamie Gittens, die nicht ausreichend zur Absicherung des Spiels beitrugen.
Vorbereitung auf das Rückspiel
Im Hinblick auf das bevorstehende Rückspiel gegen Barcelona ist die Herausforderung für Dortmund erheblich. Torhüter Gregor Kobel beschreibt die Aufgabe, vier Tore aufzuholen, als „Wahnsinnsaufgabe“. Kovac hat betont, dass für eine erfolgreiche Leistung vor dem Hintergrund dieses Rückstands eine deutlich bessere Verteidigungsleistung notwendig ist. Can und Kehl merkten an, dass das Team weiterhin Potenzial hat und mehr Einsatz im Spiel zeigen muss, um die Rückkehr ins Spiel zu ermöglichen.
In der taktischen Analyse fällt auf, dass Dortmund zuvor mit dem 5-4-1-System operierte, welches zu den defensivsten Formationen im Fußball gehört. Dieses System setzt auf fünf Verteidiger, vier Mittelfeldspieler und einen Stürmer. Die Strategie zielt darauf ab, die Anzahl der Spieler hinter dem Ball zu maximieren und dadurch gegnerischen Torchancen entgegenzuwirken. Ein zentraler Stürmer sorgt in diesem Kontext dafür, dass die gegnerischen Verteidiger unter Druck gesetzt werden. Allerdings zeichnet sich das 5-4-1-System auch durch Schwächen aus, insbesondere in Form von begrenzten offensiven Optionen und Anfälligkeit gegen hochpressende Teams, wie es Barcelona in der ersten Runde präsentierte.
Lehren aus der Niederlage
Dortmund hat das Rückspiel als eine Gelegenheit deklariert, sich gebührend von der Champions League zu verabschieden, sollte kein Wunder geschehen. Das Team steht vor der Herausforderung, sich von dieser Niederlage zu erholen und den Kampfgeist zu zeigen, den die Vereinsführung und die Fans verlangen. Die Analyse von Kovac und die Unterstützung durch seine Spieler deuten darauf hin, dass trotz der schweren Niederlage die Möglichkeit besteht, sich zu verbessern. Doch dafür muss das Team sowohl defensiv als auch offensiv an seine Grenzen gehen.
Kovac und sein Team müssen nun die kritischen Punkte identifizieren, um am kommenden Spieltag gegen Bayern München eine reaktionsstarke Offensive und eine stabilere Defensive zu implementieren. Die bevorstehenden Wochen werden entscheidend sein, um die Saison für Borussia Dortmund auf der internationalen Bühne zu retten.
In einem großen Turnier wie der Champions League sind solche Situationen nicht ungewöhnlich, und viele Teams haben in der Vergangenheit aus ähnlichen Niederlagen gelernt. Dennoch ist es entscheidend, dass Dortmund diesen Lernprozess erfolgreich umsetzt, um zukünftige Erfolge sicherzustellen.
Auch andere Teams, die ein 5-4-1-System nutzen – wie Italien oder Wales – haben bewiesen, dass defensive Taktiken in der Vergangenheit erfolgreich sein können. Ob Dortmund diesen Weg adaptiert und verbessert, bleibt abzuwarten. Eine intensive Analyse und Anpassung an die spezifischen Anforderungen des bevorstehenden Rückspiels gegen Barcelona wird entscheidend sein.
RP Online berichtet, dass … und auf Futbollab finden sich weitere Analysen der taktischen Systeme.