
Am vergangenen Wochenende begeisterte die Theatergruppe des Gesangvereins Eintracht Schrezheim mit ihrer Aufführung der Komödie „Die drei Eisbären“. Die Vorstellungen fanden in der übervollen St.-Georg-Halle statt und die Besucher erlebten drei abendfüllende Darbietungen, die für beste Unterhaltung sorgten. Unter der Regie von Joachim Vaas erschien das Stück, das erstmals 1937 von Maximilian Vitus veröffentlicht wurde, in einem schwäbischen Dialekt und erinnerte an eine lange Tradition des Theaters im Verein, die bis ins Jahr 1920 zurückreicht. Frühere Aufführungen wie „Brandner Kaspar“ und „Charleys Tante“ wurden ebenfalls in diesem Rahmen präsentiert.
„Die drei Eisbären“ spielt auf einem abgelegenen Bauernhof und erzählt die Geschichte von drei Brüdern: Peter, Pauli und Juliander. Diese leben isoliert vom Dorf und verbringen ihre Tage unter dem Spott der Dorfbewohner, die sie wegen ihrer ledigen und eigenbrötlerischen Lebensweise als „die drei Eisbären“ verspotten. Die Handlung nimmt an Fahrt auf, als die alte Magd Veronika, die bisher für den Haushalt verantwortlich war, nach einem Wespenstich ausfällt. Die Brüder stehen vor der Herausforderung, den Haushalt allein zu führen.
Unerwartete Wendungen
Ein Viehhändler empfiehlt den Brüdern, eine Witwe zu heiraten, doch sie erteilen dieser Idee eine klare Absage. Ihr Leben verändert sich jedoch grundlegend, als sie nach einem Gewitter ein Findelkind vor ihrer Tür finden. Die leibliche Mutter des Kindes, die in einem Brief um Hilfe bittet, verzaubert die Brüder, die sich plötzlich in der Rolle als Pflegeeltern wiederfinden. Auf Anraten des Pfarrers entscheiden sie sich, das Kind aufzunehmen und eine neue Magd zu engagieren.
Mit der Ankunft der jungen Magd Leni bringt das frisch gebackene Elternpaar neuen Schwung in den Hof. Leni zeigt besonderes Interesse an Juliander, der sich bald in ein Gefühlschaos stürzt. Der schüchterne Bruder gesteht Leni schließlich seine Liebe, was die Brüder dazu bringt, sie als neue Bäuerin des Hofes zu akzeptieren. Für die Zuschauer bot die Inszenierung nicht nur eine heitere Unterhaltung, sondern auch Einblicke in die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere.
Ein Stück voller Tradition
Maximilian Vitus, der Autor des Stücks, wurde am 13. April 1897 geboren und avancierte zu einem bedeutenden bayerischen Schauspieler und Schriftsteller. Vitus begann seine Karriere in kleinen Wandertheatern und entblätterte sein Talent insbesondere durch seine zahlreichen Lustspiele, die bis heute in vielen bayerischen Bauerntheatern aufgeführt werden. „Die drei Eisbären“ ist eines seiner bekanntesten Werke, das von der Dorfgemeinschaft und den Familienwerten erzählt, die den Kern des Stücks bilden.
Die Proben zur Aufführung in Schrezheim dauerten rund drei Monate und umfassten auch die Einbeziehung traditioneller Blasmusik, was den ästhetischen Genuss der Darbietung steigerte. Eine Tombola während der Aufführungen sorgte zusätzlich für gesellige Atmosphäre und Freude unter den Zuschauern. Ob zuhören, mitfiebern oder einfach nur Lachen – das Publikum wurde auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen und erlebte Handlungen, die von einfachen Freuden und Herausforderungen geprägt sind.
So schließt sich der Vorhang über eine gelungene Theateraufführung, die von der engagierten Theatergruppe des Gesangvereins Eintracht Schrezheim perfekt in Szene gesetzt wurde. Die Besucher können sich auf weitere kreative Produktionen und ein abwechslungsreiches Programm freuen, das tief in der Tradition dieses Vereins verankert ist.
Für weitere Informationen zur Aufführung und der Theatergruppe besuchen Sie die Seiten von Schwäbische Post, Röckenhofen, und die Biografie von Maximilian Vitus.