
In Winnenden wurde vor kurzem eine temporäre Rampe vor dem Geschäft „Schenken & Genießen“ entfernt, die es Menschen im Rollstuhl und mit Rollatoren ermöglichte, das Geschäft barrierefrei zu betreten. Die Verschwinden dieser Rampe führt zu einem erneuten Mangel an Barrierefreiheit in der Innenstadt. Laut zvw.de ist unklar, warum die Rampe abgebaut wurde. In der Diskussion steht, ob die Stadt Winnenden einen entsprechenden Auftrag gegeben hat, was bei den Anwohnern und der Bürgerinitiative für Barrierefreiheit auf Unmut stößt.
Angelika Bochnig, eine bekannte Aktivistin für Barrierefreiheit in der Region, äußerte ihren Unmut über die aktuelle Situation. „Der Abbau ist ein Rückschritt für die Zugänglichkeit unseres Stadtzentrums“, sagte sie kürzlich. Die Neuigkeit hat Fragen aufgeworfen über das Engagement der Stadt, ihre öffentliche Infrastruktur behindertengerecht zu gestalten.
Städtische Bemühungen um Barrierefreiheit
Die Stadt Winnenden arbeitet aktiv daran, ihre digitale Präsenz barrierefrei zu gestalten. Dies umfasst die offizielle Homepage, die Homepage des Vereins „Attraktives Winnenden“ sowie die City-App. Gemäß § 10 Absatz 1 des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes (L-BGG) ist die Stadt verpflichtet, ihre Webseiten und mobilen Anwendungen barrierefrei wahrnehmbar zu machen. Der aktuelle Stand zeigt, dass diese Angebote teilweise mit den gesetzlichen Vorgaben vereinbar sind, wie auf winnenden.de dargelegt wird.
Dennoch gibt es noch nicht barrierefreie Inhalte, was insbesondere die Notwendigkeit der Erstellung vonVideos in Gebärdensprache betrifft. Diese Mängel sollen durch Rückmeldungen der Nutzer adressiert werden, die über ein Feedbackformular auf der Stadtwebsite eingereicht werden können.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Die gesetzlichen Regelungen, die die Stadt in ihrer Barrierefreiheit unterstützen, leiten sich aus dem Behindertengleichstellungsgesetz ab. Dieses Gesetz verlangt, dass öffentliche Stellen des Bundes bis spätestens 23. Juni 2021 ihre Websites und mobilen Anwendungen barrierefrei gestalten müssen. Die Anforderungen beziehen sich nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die grafischen Programmoberflächen, wie in den Bestimmungen auf gesetze-im-internet.de zu lesen ist.
Die Verpflichtungen bestehen auch bei Neuanschaffungen oder Erweiterungen, womit die Barrierefreiheit bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden sollte. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadt Winnenden ergreifen wird, um sicherzustellen, dass die Barrierefreiheit sowohl im physischen Raum als auch in den digitalen Angeboten erhalten bleibt.