
Der diesjährige Faschingsumzug in Kempten findet nicht statt. Dies gab die Faschingsgilde „Rottach 97“ am 6. Februar 2025 bekannt. Ein Hauptgrund für die Absage sind unüberwindbare Sicherheitsauflagen der Stadt. Eine vollständige Sicherung aller Zufahrtsstraßen mit Betonblöcken wäre gefordert gewesen, was die Kosten für die Veranstaltung auf etwa 50.000 Euro verdoppeln würde. Diese Summe kann die Faschingsgilde nicht aufbringen, was die Durchführung des traditionellen Umzugs unmöglich macht.
Die Stadt Kempten erklärte, sie wollte die Organisatoren unterstützen. Allerdings waren die eigenen Absperrsysteme der Gilde als unzureichend eingestuft worden. Ein Vorschlag für eine alternative Umzugsroute wurde von der Gilde abgelehnt. Verantwortliche des Kemptener Rathauses äußerten, ein Faschingsumzug ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen sei unverantwortlich. Daher ruft die Stadt die Bürger auf, sich aktiv zu engagieren, um künftig Faschingsumzüge zu ermöglichen.
Sichere Veranstaltungen in Bayern
In ganz Bayern stehen Faschingsumzüge kurz bevor, insbesondere an den Wochenenden im März, wo Hunderttausende Menschen zu bunten Festlichkeiten erwarten werden. Die Sicherheit bei diesen Großveranstaltungen ist von höchster Bedeutung. Statistiken zeigen, dass die Sicherheitslage in Bayern positiv ist, auch wenn jüngste Vorfälle, wie die Messerangriffe in Solingen und Aschaffenburg, das subjektive Sicherheitsgefühl beeinträchtigen. Der Druck auf die Sicherheitsbehörden ist vor dem Hintergrund dieser Geschehnisse gestiegen.
Besonders in Aschaffenburg fiel der Faschingszug mit der Begründung aus, dass die Sicherheit nach den Vorfällen nicht mehr gewährleistet werden konnte. Auch in Kempten wurde die Entscheidung zur Absage des Umzugs von den aktuellen Sicherheitsbestimmungen beeinflusst. Im Gegensatz dazu könnte der Faschingszug in Würzburg, der trotz aller Bedenken stattfinden wird, auf ein bestehendes und wirksames Sicherheitskonzept bauen.
Sicherheitsvorkehrungen erhöhen sich
Mit Blick auf die gestiegene Gefährdungslage haben viele Städte ihre Sicherheitsmaßnahmen nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt verschärft. In Würzburg beispielsweise setzen die Stadt und die Polizei auf einen mobilen Schutz des Zuges sowie spezielle Wachen and mobile Sperren, um die Zufahrtswege zu schützen. Die Stadt mietet dafür Kleintransporter, um eine Blockade zu gewährleisten. Zudem wird erstmals seit dem 31. Oktober 2024 ein Messerverbot bei öffentlichen Vergnügungen kontrolliert.
Der Würzburger Faschingsumzug, der als größter Umzug Süddeutschlands gilt, wird am 11. Februar stattfinden. Die Sicherheitsmaßnahmen kosten hier über 20.000 Euro. Diese Investitionen werden oft durch Spenden finanziert. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer sich wohlfühlen, gelangen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen wie Taschen- und Bodychecks zur Anwendung.
In den letzten Jahren hat sich der Druck auf die Veranstalter erhöht, um Massenpaniken und anderen Gefahren vorzubeugen. In vielen Städten, darunter auch Köln und Mainz, sind große Umzüge in der Planung und erfordern erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, um die bunte Tradition des Faschings zu schützen.
Die Diskussion um die Sicherheit bei Faschingsumzügen zeigt, dass gerade in Zeiten erhöhter Bedrohungen eine Balance zwischen Feierlichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen gefunden werden muss, um für alle Teilnehmer eine unbeschwerte Feier zu ermöglichen. In Kempten jedoch bleibt im Jahr 2025 das Faschingstreiben aus, gemäß freilich-magazin.com, br.de und festwirt.de.