
Das Uniklinikum Erlangen warnt vor einer beunruhigenden Betrugsmasche, die immer häufiger auftritt. Betrüger geben sich als Ärzte aus und melden sich telefonisch bei Angehörigen, um emotionalen Druck auszuüben. So behaupten sie, dass Angehörige schwer krank seien und dringend finanzielle Unterstützung benötigten. Besonders alarmierend ist ein Fall, bei dem sich ein Anrufer als „Prof. Kopf“ vorstellte und 180.000 Euro für eine Behandlung forderte, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird. In den bislang gemeldeten Fällen war die Tochter der Anrufer jedoch wohlauf, was die kriminelle Absicht der Täter unterstreicht. Dies berichtet tz.de.
Birgit Gerlach, Leiterin der Stabsabteilung Justiziariat des Uniklinikums, betont, dass diese Anrufer nicht im Auftrag des Krankenhauses handeln. Sie warnt eindringlich davor, auf solche Anrufe einzugehen oder Geld zu überweisen. Das Uniklinikum Erlangen weist darauf hin, dass Patienten niemals telefonisch zu Geldzahlungen aufgefordert werden. Bei Verdacht auf einen Betrugsversuch sollten Angehörige kontaktiert oder der Anrufer um ein Gespräch mit dem angeblich betroffenen Familienmitglied gebeten werden. Auf diese Weise kann die Echtheit der Informationen überprüft werden.
Neue Betrugsmasche
Diese Masche, die sich als „Schockanruf“ bezeichnet, kommt nicht nur in Erlangen vor. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am 24. Mai 2023 vor solchen Anrufen gewarnt, die sich insbesondere durch emotionale Manipulation auszeichnen. Betrüger geben sich häufig als Verwandte oder angebliche Beamte aus und suggerieren, dass finanzielle Hilfe dringend benötigt wird. Die Täter versuchen, ihre Opfer unter Druck zu setzen, häufig durch ein scheinbar dringendes Anliegen, wie ein Unfall oder eine verhaftete Person, die Kaution benötigt.
Ein weiterer Besorgnis erregender Vorfall ereignete sich Ende Januar, als ein Senior aus dem Kreis Bamberg mehrere Tausend Euro an einen Betrüger übergab, der sich ebenfalls als Arzt ausgab. Diese Taktik der emotionalen Erpressung hat in den letzten Jahren zugenommen und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Der Anrufer war in diesem Fall ein Betrüger, auch hier war die Tochter des Opfers gesund.
Prävention und Warnhinweise
Das BKA hat einige Tipps veröffentlicht, um sich gegen solche Betrugsversuche zu wappnen. So raten die Experten, nicht auf die Forderungen der Anrufer einzugehen, keine persönlichen oder finanziellen Daten am Telefon preiszugeben und im Zweifelsfall Angehörige unter bekannten Nummern anzurufen. Die Polizei oder andere Institutionen fragen niemals telefonisch nach Geld oder Wertsachen. Im Falle eines Verdachts sollte sofort die örtliche Polizeidienststelle kontaktiert werden.
Zusätzlich können sich Betroffene an Organisationen wie den „WEISSEN RING“ wenden, um Unterstützung und Rat zu erhalten. Das Uniklinikum Erlangen und die Polizei führen eine enge Zusammenarbeit, um diese Betrugsmaschen wirksam zu bekämpfen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.