
In den letzten Tagen hat Donald Trump, der seit dem 20. Januar 2025 wieder im Amt ist, ambitionierte und kontroverse Pläne zur Inbesitznahme des Gazastreifens geäußert. „Ich bin entschlossen, Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen“, erklärte Trump kürzlich, und forderte, dass der Wiederaufbau des gebrochenen Gebiets anderen Staaten im Nahen Osten überlassen werden solle. Dies berichtet t-online.de.
Trump beabsichtigt, den Gazastreifen zu sichern und zu verhindern, dass die Hamas zurückkehrt. Er beschreibt das Gebiet treffend als eine „Abrissbrache“, die abgerissen werden müsse. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines fragilen Friedens, der nach dem überwältigenden militärischen Konflikt zwischen Israel und Hamas im Oktober 2023 entstand. Der Gazastreifen wurde seitdem von israelischen Luftangriffen und Bodenoffensiven heimgesucht, was in einer massiven Zerstörung der Infrastruktur resultierte. Laut Schätzungen sind mehr als 69 % der Gebäude im Gazastreifen beschädigt oder zerstört, was sich auf über 245.000 Wohnhäuser erstreckt, und die Gesamtschäden belaufen sich auf etwa 18,5 Milliarden Dollar, so die Berichterstattung von zdf.de.
Reaktionen auf Trumps Vorschläge
Die internationale Reaktion auf Trumps Vorschläge war weitgehend negativ. Hamas wies die Pläne zurück und erklärte, dass der Gazastreifen kein Eigentum sei, das verkauft werden könne. Ezzat El Rashq von der Hamas betonte, dass sich die Palästinenser gegen solche Vertreibungspläne wehren würden. Trumps Idee, eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu schaffen, wird von vielen als unangemessen angesichts der Zerstörung im Gazastreifen angesehen, was auch durch die Kritik des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz unterstrichen wird. Scholz nannte die Pläne „Skandal“ und gegen das Völkerrecht gerichtet, während Friedrich Merz seine Skepsis gegenüber diesen Vorschlägen äußerte.
Saudi-Arabien und der jordanische König Abdullah II. haben ebenfalls Bedenken geäußert. Abdullah II. plant, Trump zu sagen, dass seine Vorschläge Radikalismus fördern und den Frieden mit Israel gefährden könnten. Dies zeigt, wie heikel die Situation im Nahen Osten derzeit ist und dass selbst Nationen, die traditionell enge Beziehungen zu den USA pflegen, besorgt sind über die möglichen Auswirkungen von Trumps politischen Zielen.
Der Zustand des Gazastreifens
Aktuell ist der Zustand des Gazastreifens alarmierend. Kaum ein Krankenhaus ist noch in Betrieb, und die UN schätzen, dass der Wiederaufbau mehr als 350 Jahre in Anspruch nehmen könnte, wenn die Blockade bleibt. Während eine Waffenruhe in Kraft ist, ist unklar, wie lange sie halten wird und in welchem Zustand die 94 verbleibenden israelischen Geiseln sind. Ein umfassender Plan für die Wiederherstellung der Region ist derzeit noch unklar, und die Frage, wer den Gazastreifen nach dem Krieg regieren wird, bleibt unbeantwortet.
Die von der internationalen Gemeinschaft angestrebte Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zur künftigen Regierungsführung steht vor massiven Herausforderungen. Die PA hat mit internen Schwierigkeiten zu kämpfen, darunter sinkende Popularität und Korruptionsvorwürfe. Laut Berichten will die internationale Gemeinschaft eine Reform der PA, um ihr eine Rolle in der zukünftigen Governance von Gaza zu ermöglichen.
Die politische Landschaft des Gazastreifens ist jedoch nicht nur geprägt von internen strittigen Punkten. Die Hamas hat trotz erheblicher Verluste ihre militärische Präsenz beibehalten, und ihre Ablehnung jeglicher Umsiedlungspläne macht die politische Lösung noch komplizierter. Trumps kontroverse Vorschläge und deren Unterstützung von Teilen der israelischen Far-Right werfen ebenfalls Fragen auf, wie sich die zukünftige Führung und Stabilität in diesem ohnehin stark belasteten Gebiet entwickeln könnte, wie newsweek.com berichtet.