
Die Situation im Gazastreifen eskaliert weiter. Am heutigen 13. April 2025 hat die israelische Armee bei Luftangriffen ein Krankenhaus in Gaza-Stadt getroffen. Laut Berichten von tagesschau.de wurde das Al-Ahli-Krankenhaus teilweise zerstört, nachdem zwei israelische Raketen Teile des Gebäudes beschädigt hatten. Bisher gibt es keine Informationen über mögliche Opfer des Angriffs, während die israelische Armee den Vorfall untersucht. Dieser Angriff, der nach einer Warnung zur Evakuierung des Gebäudes durchgeführt wurde, ist nicht der erste seiner Art. Seit Beginn der Konflikte zwischen Hamas und Israel werden Krankenhäuser im Gazastreifen wiederholt attackiert.
In der laufenden Militäroffensive hat Israel bereits den Morag-Korridor zwischen Rafah und Chan Yunis eingenommen. Dies sorgt für eine faktische Dreiteilung des Gazastreifens, was die humanitäre Lage weiter verschärft. UN-Berichten zufolge werden Hunderttausende Palästinenser in ein kleineres Gebiet gedrängt, was zu einem dramatischen Anstieg des Bedarfs an Wasser, Nahrung und Unterkünften führt. Die UN-Sprecherin hat bereits Besorgnis über eine mögliche dauerhafte Vertreibung der Zivilbevölkerung geäußert. Solche Maßnahmen verstoßen gegen die Genfer Konventionen und gelten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Zusammenbruch des Gesundheitssystems
Das Gesundheitssystem im Gazastreifen steht laut Berichten von spiegel.de am Rande des Zusammenbruchs. Weniger als die Hälfte der 36 Krankenhäuser ist funktionsfähig, und über 1,9 Millionen Menschen, was 90 % der Bevölkerung entspricht, sind gewaltsam vertrieben worden. Der Mangel an Zugang zu medizinischer Versorgung hat zu einem Anstieg von Kriegsverletzungen und chronischen Krankheiten geführt. Viele Kinder verpassen wichtige Impfungen, was ihre Anfälligkeit für Krankheiten erhöht.
Ein aktueller Bericht von Ärzte ohne Grenzen dokumentiert die humanitäre Lage im Gazastreifen und die Auswirkungen der israelischen Militärangriffe auf die Zivilbevölkerung in den letzten 14 Monaten. Über 45.000 Menschen sind seit Beginn des Konflikts getötet worden, darunter auch acht Mitarbeiter von MSF. Die Organisation fordert einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende der gezielten Angriffe auf Zivilisten.
Humanitäre Krise und internationale Verantwortung
Die humanitäre Lage wird als beispiellos schlimm eingeschätzt. Die Restriktionen, die Israel zur medizinischen Evakuierung verhängt hat, sind alarmierend; lediglich 1,6 % der notwendigen Evakuierungen wurden genehmigt. Dies hat katastrophale Auswirkungen auf die Bevölkerung im nördlichen Gaza, die von schwerster Militäraktivität betroffen ist und dringend humanitäre Hilfe benötigt.
Ärzte ohne Grenzen hat die internationale Gemeinschaft angesprochen, die Unterstützung für Israel zu überdenken und humanitäre Hilfe zu ermöglichen, da Israel bislang keine nennenswerten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Gazastreifen ergriffen hat. Der Druck auf die Zivilbevölkerung wächst und die Fragen nach einem Ausweg aus dieser humanitären Katastrophe werden immer drängender.