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Eichstätt trauert um Kirchenhistoriker Prof. Dr. Ernst Reiter

Prof. Dr. Ernst Reiter, ein prägender Kirchenhistoriker der Katholischen Universität Eichstätt, verstarb am 12. Januar 2025 kurz nach seinem 99. Geburtstag. Sein Lebenswerk beeinflusste Generationen von Theologen.

Am 12. Januar 2025, nur wenige Tage nach seinem 99. Geburtstag, ist der bekannte Kirchenhistoriker Prof. Dr. Ernst Reiter verstorben. Laut Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde er am 5. Januar 1926 in Hilpoltstein geboren und erhielt 1953 von Bischof Dr. Joseph Schröffer die Priesterweihe. Nach seiner Weihe diente Reiter zunächst als Pfarrvikar in Monheim und übernahm dann bis 1960 die Direktion des Bischöflichen Knabenseminars St. Wunibald in Eichstätt.

Seine akademische Laufbahn begann er, nachdem er von 1958 bis 1960 als Archivar im Ordinariatsarchiv tätig war und von 1956 bis 1960 Religionsunterricht am Humanistischen Gymnasium in Eichstätt erteilte. Er setzte sein Studium 1960 in Bonn fort, wo er 1963 promovierte. Im Jahr 1964 übernahm er eine Professur für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt, die später zur Katholischen Universität umformiert wurde. Von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1991 war er Ordinarius für Mittlere und Neue Kirchengeschichte.

Prägende Figur in der Kirchenwissenschaft

Über 27 Jahre lang prägte Ernst Reiter die Ausbildung zukünftiger Theologen an der Eichstätter Hochschule. Er war als gefragter Experte in spezialisierter Kirchengeschichte mit Schwerpunkten wie der Reformationsgeschichte sowie der Kirchengeschichte während des Dritten Reichs bekannt. Dies wird auch von Bistum Eichstätt bestätigt, das seine unermüdliche Hingabe sowohl in der Wissenschaft als auch in der Seelsorge hervorhebt.

Seine zahlreichen Veröffentlichungen fanden nicht nur im universitären Kontext Beachtung, sondern wurden auch darüber hinaus wahrgenommen. Von 1983 bis 2015 spielte er eine bedeutende Rolle als Spiritual für die Benediktinerinnen der Abtei St. Walburg. Auch nach seiner Emeritierung blieb er eng mit der Kirche verbunden, unter anderem als Diözesanbeauftragter für Ökumene und Vorsitzender der Ökumene-Kommission des Bistums.

Ein Leben für die Wissenschaft und die Kirche

2010 wurde Reiter in die Historikerkommission des Seligsprechungsverfahrens für Pater Jakob Rem berufen, was seine Expertise und seinen Einfluss auf die katholische Kirche weiter festigte. Er verbrachte seinen Ruhestand im Caritas-Seniorenheim St. Magdalena in Greding. Sein Tod fiel auf den Festtag der Taufe Jesu und gleichzeitig seinen Namenstag, was für seine Anhänger und Schüler einen bedeutenden Verlust darstellt.

Ernst Reiter hinterlässt ein reiches Erbe sowohl in der akademischen Landschaft als auch in der seelsorgerischen Arbeit. Es ist unbestreitbar, dass sein Engagement für die Theologie und seine unermüdliche Lehrtätigkeit vielen Generationen von Theologen als Grundstein für ihre ordentliche Ausbildung diente. Sein Beitrag zur Kirchenhistorie wird auch weiterhin gewürdigt werden und bleibt in der Erinnerung lebendig.

Referenz 1
www.ku.de
Referenz 2
www.bistum-eichstaett.de
Referenz 3
www.degruyter.com
Quellen gesamt
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