
Der Moorbad-Park in Dachau hat sich zu einem beliebten Rückzugsort für Naturliebhaber entwickelt. Direkt an der Münchner Straße, hinter der Stadtbibliothek und dem Studentenwohnheim am Max-Mannheimer-Platz gelegen, bietet der Park eine grüne Oase inmitten der Stadt. Früher war dieser Ort für seine Heilbäder bekannt, die jedoch vor mehr als 70 Jahren geschlossen wurden. Heute erinnert nichts mehr an die einstigen Badegäste.
Seit der Übernahme des Geländes durch die Stadt Dachau im Jahr 2009, die ursprünglich als Ausbildungsort für die Deutsche Post genutzt wurde, verwandelt sich die Fläche in einen Erholungspark. Im Moorbad-Park wachsen viele exotische Pflanzenarten. Dazu gehört der bemerkenswerte Trompetenbaum (Catalpa speciosa), der anlässlich des 30. Jubiläums von EuroArt gepflanzt wurde. Hier finden sich auch seltene Pflanzen wie der Fenchelholzbaum, dessen Blätter früher von amerikanischen Ureinwohnern verwendet wurden, aber heute vom Verzehr abgeraten wird.
Die künstlerische Bedeutung und EuroArt
Die Verbindung zwischen Dachau und der Kunstszene wird durch die Mitgliedschaft der Stadt in der EuroArt-Vereinigung, die europäische Künstlerkolonien vereint, besonders deutlich. EuroArt fördert den Austausch und die Erhaltung des künstlerischen Erbes in Europa. Unter der Präsidentschaft von Florian Hartmann, dem Oberbürgermeister von Dachau, wächst das Interesse an den lokalen und europäischen Künstlerkolonien.
Bedeutende Künstler der Avantgarde wie Gabriele Münter, Wassily Kandinsky und Franz Marc fanden Inspiration in der Moorlandschaft und den Seen der Region. Diese Kunstszene, bekannt durch die epochemachende Bewegung „Blauer Reiter“, zieht auch heute noch zahlreiche Künstler und Kunstschaffende an. Mit 96 Mitgliedern aus 46 europäischen Künstlerkolonien bietet EuroArt einen Rahmen zur Pflege und Weiterentwicklung dieses wertvollen kulturellen Erbes.
Nachhaltigkeit und Herausforderung
Die Pflege des Moorbad-Parks fällt in die Verantwortung von Stefan Tischer, dem Leiter der städtischen Abteilung Stadtgrün und Umwelt. Er betont die Herausforderung, einen Raum zu gestalten, der sowohl den Bedürfnissen der Natur als auch der Menschen gerecht wird. Bei der Auswahl der Pflanzen wird darauf geachtet, keine Früchte anzubauen, die Wespen anlocken könnten, obwohl der Moorbad-Park eine Ausnahme mit seinen exotischen Arten darstellt.
Besonders bemerkenswert sind die zehn unterschiedlichen Magnolien-Arten und die zahlreichen Frühblüher im Park, wie Zierkirschen. Der Strauch „Sieben Söhne des Himmels“ blüht bis in den Oktober und bietet Insekten wichtige Nahrung. Die Kinder nutzen die Pflanzen im Park zum Klettern, was das soziale Leben und die Naturverbundenheit der Kleinen stärkt.
Obwohl Tischer sich einen „Pocket-Park“ in der Innenstadt von Dachau wünscht, existieren derzeit keine Planungen dafür. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Grünflächen weiterhin attraktiv und nachhaltig zu gestalten, eine ständige Aufgabe für alle Beteiligten.
Für weitere Informationen über EuroArt und die Rolle Dachaus in der künstlerischen Kultur besuchen Sie EuroArt.eu.
Zusätzliche Details über die», wie die Kunstszene in Murnau und die Bedeutung der Künstlerkolonien nach dem Ersten Weltkrieg, finden Sie unter Tourismus Murnau.
Der Moorbad-Park bleibt ein lebhaftes Beispiel für die Symbiose von Natur und Kunst, gewachsen aus einer reichen Geschichte und dem Engagement lokaler Akteure.
Lesen Sie mehr über den Moorbad-Park in Dachau auf der Süddeutschen Zeitung.